Koma - Begriffserklärung im Lexikon

Tiefe Bewußtlosigkeit, schwerste Form der Bewusststeinsstörung.

Das Wort Koma stammt aus dem griechischen und bedeutet «tiefer Schlaf». Dieser Zustand ist die schwerste Form der Bewusststeinsstörung. Die kranke Person kann selbst durch starke äußere Reize nicht geweckt werden. Auslöser hierfür sind Schlaganfälle, Hirnblutungen, Schädel-Hirn-Traumen, Gehirnhautentzündungen (Meningitis/Enzephalitis), epileptische Anfälle und Gehirntumore. Aber auch Stoffwechselstörungen wie Unterzuckerung, Überzuckerung, Sauerstoffmangel, Leber- und Niereninsuffizienz können weitere Ursachen sein. Vergiftungen durch bestimmte Rauschmittel können ebenfalls ein Koma verursachen.

Übersicht

Einteilung nach klinischen Gesichtspunkten

Es werden vier Kriterien unterschieden:

  • Grad 1: Abwehr auf Schmerz, Pupillenbewegung ist dabei intakt, bei Reizung des Gleichgewichtsorgans kommt es zu einer Augenbewegung.
  • Grad 2: Die Abwehr auf Schmerz ist ungerichtet, es besteht ein Schielen der Augen nach außen.
  • Grad 3: Keine Abwehr auf Reize, die Pupillenreaktion ist abgeschwächt.
  • Grad 4: Äußerung auf Schmerz und Pupillenreaktion sind nicht mehr vorhanden.

Wachkoma

Ein weitere Variante des Komas ist das Wachkoma. Im Wachkoma, auch «appalisches Syndrom» genannt, fallen die Menschen in einen Dämmerschlaf. Sie befinden sich zwischen einer tiefen Bewusstlosigkeit und einem bewussten Wachsein. Meist müssen sie künstlich ernährt werden. Einige verspüren sogar Reize von außen und können darauf reagieren. Ursachen: Unfälle, Gehirnblutungen, Schlaganfälle oder ein längerer Herzstillstand.

Künstlicher Tiefschlaf

Ferner gibt es die Form des «künstlichen Tiefschlafes» oder «künstliches Koma» sowie «Analgo - Sedierung». Dieser Zustand wird ganz bewusst mit Schmerz,- Schlaf- und Beruhigungsmittel herbeigeführt. Der Sinn dieses Verfahrens ist die Abschirmung des Patienten vor Stress, Aufregung und schädlichen Reizen, die von außen zugeführt werden. So soll der künstliche Tiefschlaf die Heilung bei schweren Erkrankungen fördern. Im Gegensatz zum echten Koma unterscheidet sich der künstliche Tiefschlaf dadurch, dass er steuerbar ist und bei Bedarf jederzeit beendet werden kann.