Hausapotheke: Die verschiedenen Potenzen

C - Potenzen

Es wird ein Teil Urtinktur z. B. von einer Pflanze genommen und vermischt sie mit 99 Teile Wasser und Alkohol. Das Gemisch wird anschließend einigemale kräftig geschüttelt. Von diesem Gemisch wird dann ein Hundertstel genommen und wieder mit 99 Teilen Wasser und Alkohol verdünnt. Anschließend wird wieder kräftig geschüttelt. Der Verdünnungsschritt ist jeweils 1 zu 100 und wird mit dem Buchstaben "C", Centesimal bezeichnet. Die erste Potenz heißt C1, d. h. es wurde das erstemal verdünnt und verschüttelt. Jeder weitere Verdünnungs- und Verschüttelungsprozess ist dann z. B. eine C2 oder C3 usw. In der Homöopathie werden als gebräuchliche Potenzen die C3, C6, C30, C200, C1000 (=M), C10 000(= 10M), C50 000(=50M), C100 000(=CM), C1 000 000(=MM), C 2 000 000(=2MM) und C 5 000 000(=5MM) verwendet. Die Herstellung der "C-Potenzen" geht auf Samuel Hahnemann zurück.

D - Potenzen

Wird ein Verdünnungsschritt von 1 zu 10 zugrundegelegt wird von den D-Potenzen ("D" für Dezimal) gesprochen. Hier wird ein Teil Urtinktur mit 9 Teilen Wasser und Alkohol vermischt. Die D-Potenzen hat der deutsche Arzt Constantin Hering (1800 bis 1880) eingeführt. In Deutschland sind die D-Potenzen sehr beliebt.

LM - Potenzen

Am Ende seines Lebens entwickelte Hahnemann die LM- oder Q-Potenzen, die er in seiner Pariser Zeit (1835 bis 1843) anwendete. Diese werden in 50 000er Schritten verdünnt und potenziert. Hahnemann wollte damit eine sanfte und dennoch tiefgreifende Wirkung erzielen. Das Neue an dieser Potenz war, dass er zunächst von jedem Ausgangsstoff durch Verreiben mit Milchzucker eine C3 herstellte. Von dieser C3 nahm er ein Gran (0,06 gr.) und löste es in einem 500 Tropfen Wasser-Alkohol-Gemisch auf. Diese "Urpotenz" war nun der Ausgangspunkt zur Herstellung der LM-Potenzen. Die LM-Potenzen wirken gut bei Menschen, die psychisch nicht so stabil und gleichzeitig körperlich schwach sind. Hier sind die Erstverschlimmerungen nicht so stark wie bei den "C"- Potenzen.

Der homöopathisch arbeitende Therapeut entscheidet jeweils im Einzelfall welche Potenzen in welcher Darreichungsform (Tropfen, Globuli, Tabletten oder Pulver) verschrieben werden.

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