Zellforschung...

...die Zeit der biologischen Entdeckungen

Während seiner 15jährigen Laufbahn als homöopathischer Arzt störte Schüßler die jährlich ins «Unüberschaubare» wachsende Zahl der neuen homöopathischen Arzneimittel, deren Studium sehr viel Zeit erforderlich machte. Aus diesem Grunde wollte er eine Behandlungsmethode schaffen, die einfach und effektiv sein sollte. Schüßler wurde weiterhin von Professor Dr. Rudolf Virchow (1821 bis 1902) geprägt. Der Pathologe, der in Berlin an der Charité arbeitete, entdeckte die kleinste Lebenseinheit im menschlichen Organismus, die Zelle. Virchow stellte fest, daß alle Lebensvorgänge - wie auch Veränderungen von Organen und Geweben - in der Erregbarkeit der Zelle zu suchen sind. Die Entstehung einer Krankheit ist daher im wesentlichen auf die Tätigkeit der Zelle zurückzuführen. Virchow prägte den Satz: «Die Krankheit des Körpers ist gleich der Krankheit der Zelle». Diese Aussage wurde für Dr. Schüßler zu einem wesentlichen Bestandteil seiner Heilmethode.

Krankheit durch fehlende Mineralstoffe

Zur gleichen Zeit fand der niederländische Wissenschaftler und Physiologe Jakob Moleschott (1822 bis 1893) heraus, das Mineralsalze eine große Bedeutung für den menschlichen und tierischen Organismus haben. Moleschotts Buch «Kreislauf des Lebens» - mit der Kernaussage «Die Krankheit der Zelle entsteht durch den Verlust an anorganischen Salzen (Mineralien)» - das erstmals im Jahr 1852 erschien, beeinflußte Schüßler derart stark, daß seine spätere Heilmethode im wesentlichen darauf aufbaute. Schüßler schlußfolgerte daraus, daß Krankheiten durch das Fehlen von Mineralstoffen entstehen und durch das Zuführen von Salzen geheilt werden. Die Veröffentlichung von Moleschott inspirierte Dr. Schüßler in einer besonderen Weise. Er untersuchte daher die Asche von Leichen aus dem Krematorium. Dabei entdeckte er, daß in unterschiedlichen Geweben und Organen auch unterschiedliche Mineralsalze vorherrschten. So fand er heraus, daß im Muskelgewebe überwiegend Kaliumphosphat und Magnesiumphosphat enthalten ist. Insgesamt konnte er in den menschlichen Gewebearten elf verschiedene Mineralsalze isolieren. Bei seinen weiteren Forschungsarbeiten stellte sich die Frage, auf welchem Weg die Salze in die erkrankte Zelle gebracht werden können. Die Antwort darauf fand er im Prinzip der Verdünnung und Potenzierung, das Hahnemann zuvor entdeckt hatte. Schüßler ließ deswegen homöopathische Potenzen der Mineralsalze herstellen. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1874 unter dem Titel «Eine abgekürzte Therapie». Die Salze werden noch heute als die «Biochemischen Funktionsmittel» bezeichnet.

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Weiterführende Literatur!

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Das große Praxisbuch der Schüßlertherapie
Erfolgreich behandeln mit Mineralsalzen
von Eveline Tichy

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Karl F. Haug