Homöopathie für den Hund - Hüftdysplasie
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Die Veranlagung dazu ist erblich. Einige homöopathische Mittel können bei diesen Beschwerden unterstützend eingesetzt werden.
Hüftdysplasie beim Hund
Unter dem Begriff Hüftdysplasie (HD) versteht man eine Deformation eines oder beider Hüftgelenke. Sie tritt vor allem bei grossen Hunderassen auf und kommt häufig vor. Diese Gelenkserkrankung kann beim Hund zu schmerzhaften Entzündungen führen. Oft hängt die Erkrankung vom Auslauf ab, insbesondere während der Wachstumszeit. Das Hüftgelenk setzt sich zusammen aus Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Im Normalfall passt dies genau zusammen, aber bei einer Hüftdysplasie ist diese Verbindung nicht ganz in Ordnung. Dadurch hat das Hüftgelenk mehr Spiel, wodurch es leicht zu Verrenkungen kommen kann. Hat der Hund Schmerzen, zeigen sich die Beschwerden an der Hinterhand durch ein Trippeln oder Hoppeln. Dann kommt es zu einer Unterentwicklung der Hinterhandmuskeln. Nun stösst der Gelenkkopf regelmässig gegen den Rand der Gelenkpfanne. Im Laufe der Zeit entstehen dadurch Knochenwucherungen an der Gelenkpfanne und am Hals des Gelenkkopfs, die die Schmerzen verursachen. Um dies einigermassen zu vermeiden, sollte keine Überfütterung durchgeführt werden. Auch ein Mangel an Bewegung (Muskelschwäche) führt zu Schmerzen, vor allem während des Wachstums. Beim Auslauf sollte der Hund nicht unter- oder überfordert werden. Daher lieber viermal täglich etwa dreissig Minuten Bewegung, als dreimal wöchentlich zwei Stunden. Auch Schwimmen im Sommer ist der Gesundheit des Hundes zuträglich.
Treten Beschwerden auf, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Eine körperliche Untersuchung, Röntgenaufnahme sowie die Beurteilung des Gangbildes ist unbedingt notwendig. Der Tierarzt wird dann entsprechende Massnahmen einleiten. Eine begleitende homöopathische Behandlung ist sinnvoll, da sie eine gute Prognose aufweist. Auch Physiotherapie ist als Ergänzung möglich.
Hinweis:
Dieser homöopathische Ratgeber erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte sich bei Ihrem Hund keine baldige Besserung einstellen, so scheuen Sie sich nicht, den Tierarzt oder Tierheilpraktiker aufzusuchen. Der Inhalt dieser Internetseiten ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und soll keinen Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete Tierärzte und Tierheilpraktiker darstellen.
Name | Beschreibung |
Bryonia D12 | Bryonia alba (Zaunrübe) wird verwendet, wenn der Hund absolute Ruhe braucht und jegliche Bewegung Schmerzen bereitet. Jede leiseste Erschütterung bereitet dem Hund Qualen. Verschlimmerung bei trockener Kälte. Dreimal täglich eine Dosis von jeweils fünf Globuli über einen Zeitraum von etwa drei Wochen. Ein Tierarzt sollte dennoch immer konsuliert werden. |
Calcium carbonicum D12 | Calcium carbonicum ist häufig bei trägen Hunden angezeigt. Sie bewegen sich unbeholfen und stolpern leicht. Kälte und Nässe mögen sie nicht, da sich die Schmerzen verschlimmern. Die Beine sind häufig schwach; dies kann zum Zittern der Gliedmaßen führen. Die betroffenen Hunde stehen mühevoll auf. Im Extremfall kommt es zum völligen Nachziehen der Hintergliedmaßen. Empfohlene Dosis: Einmal täglich eine Gabe, ab vier Monaten bis zum Alter von einem Jahr. Calcium carbonicum lässt sich gut mit Rhus toxicondenron D30 kombininieren. Einmal täglich eine Gabe innerhalb eines Zeitraumes von drei bis vier Wochen. Bei Calcium carbonicum zählen die Startprobleme beim Aufstehen und Gehen, wie es auch bei Rhus toxicodendron der Fall ist. |
Calcium fluoratum D12 | Das homöopathische Arzneimittel verwendet man, wenn ein Spiel in den Hüftgelenken vorherrscht, z. B. durch eine Erschlaffung des elastischen Bindegewebes in den Gelenkbändern. Auch bei Ernährungstörungen im Jungtieralter kann es verabreicht werden - es reguliert den Kalziumhaushalt. Zudem hat das Mittel eine günstige Auswirkung auf Knochenwucherungen. Calcium fluoratum wie auch Silicea D12 wirken nicht nur auf die Hüftgelenke, sondern auch bei einer Schwäche der Schulter- oder Kniegelenke; die beiden Mittel lassen sich untereinander gut kombinieren. Calcium fluoratum einmal täglich eine Gabe, ab einem Alter von vier Monaten bis zu einem Jahr. |
Colocynthis D30 | Der betroffene Hund hat heftige Schmerzen. Diese Schmerzen treten anfallsartig auf; in Verbindung mit einem reizbaren Verhalten. Der Hund ist körperlich unruhig. Verschlimmerung durch Kälte. Es kann auch sein, dass das Tier plötzlich erbricht. Täglich eine Gabe über einen Zeitraum von drei bis fünf Wochen. Danach bei Bedarf. |
Hekla lava D12 | Hier bestehen Knochenzubildungen, Überbein, Arthrose und Hüftdysplasie. Bei Knochenwucherungen kann Hekla lava mit Symphytum D6 kombiniert werden. Dreimal täglich eine Gabe von beiden Mitteln über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten. Danach bei Bedarf. |
Rhus toxicodendron D30 | Bei Hüftdysplasie wird Rhus tox. am häufigsten verabreicht. Der Hund leidet an einer Steifigkeit der Hüftgelenke, vor allem bei beginnender Bewegung. Die Schmerzen sind am schlimmsten nach der Nacht, wenn er morgens aufsteht. Verschlimmerung bei Nässe und Kälte, insbesondere wenn er selbst nass geworden ist (sprang am Vortag ins kalte Wasser). Die Beschwerden bessern sich bei trockener Wärme. Auffällig ist, dass der Hund nach den Startschwierigkeiten bei fortgesetzter Bewegung keine Beschwerden mehr zeigt. Er läuft sich sozusagen "ein". Jedoch kommen nach längerer Bewegung die Schmerzen wieder zurück. Rhus tox. einmal täglich eine Gabe über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen lang. Danach bei Bedarf. |
Silicea D30 | Falls der Hund eine Impfung hinter sich hat, kann es ein Mittel gegen Impfschäden sein. Es ist hilfreich bei arthritischen Erscheinungen infolge einer Impfung. Die Hunde sind oft träge und schwach. Sie sehen meist sehr zierlich aus. Sie sind sehr frostig und vertragen keine Kälte. In der Vorgeschichte hatte der Hund viele Abszesse. Silicea einmal täglich eine Gabe über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Danach bei Bedarf. Das Mittel kann gut mit Calcium fluoratum D12 kombiniert werden. |
Weiterführende Literatur!
Ihr Hund hat Hüftdysplasie und Sie stehen vor der großen Entscheidung – lass ich meinen treuen Gefährten operieren oder nicht? Ein Tagebuch nach wahrer Begebenheit von Mounty, der beidseitig schwere Hüftdysplasie (HD) erlitt. Erst durch das Einsetzen einer künstlichen Hüfte erhielt er neue Lebensqualität. "Hilfe, mein Hund hat Hüftdysplasie!" beinhaltet viele praktische Tipps nach der Operation, Informationen zum Heilungsprozess, anschließender Physiotherapie und vieles mehr. Dieses Buch beinhaltet die Erfahrungswerte aus Sicht des Hundehalters.
Hilfe, mein Hund hat Hüftdysplasie!
von Norman Rauch
Taschenbuch: 56 Seiten
Verlag: Independently published