Geschichte der Reflexzonentherapie

Bis in die frühgeschichtliche Zeit kann die Fußreflexonentherapie verfolgt werden, in der Druckanwendungen als vorbeugende und heilende Behandlungsmethode durchgeführt wurden. Die älteste Darstellung dieser Therapie kommt aus Ägypten. Die Inkas haben ebenfalls eine ähnliche Therapie entwickelt, die von den amerikanischen Ureinwohnern übernommen worden ist. Jedoch gibt es dafür keine Beweise. Dennoch verfügen die Cherokee-Indianer in North Carolina seit vielen Jahrhunderten über das Wissen der Reflexzonen am Fuß und wenden es auch an.

Auch in Deutschland befaßten sich Wissenschaftler mit dieser Heilkunde. Dr. Alfons Cornelius dürfte einer der ersten in Deutschland gewesen sein, der die Reflexzonen massiert hat. Er selbst litt an einer Infektion und soll täglich bis zu seiner Genesung Massagen erhalten haben. Dabei fiel ihm auf, das ein bestimmter Therapeut bei ihm die schmerzhaften und empfindlichen Regionen länger massierte. Daraufhin wies er den Masseur an nur noch die schmerzhaften Stellen zu behandeln. Innerhalb kürzester Zeit verschwanden die Schmerzen und er wurde innerhalb von vier Wochen gesund. Er wendete diese Methode selbst in seiner eigenen Praxis an und veröffentlichte im Jahre 1902 seinen Aufsatz «Druckpunkte».

Dr. William Fitzgerald und die moderne Reflexonentherapie

Der wahre Verdienst dieser Therapie gebührt jedoch einigen Amerikanern. So begründete der Arzt Dr. William H. Fitzgerald (1872 bis 1942) die Heilmethode der modernen Reflexzonentherapie. Er studierte an der Universität in Vermont (USA). Anschließend war er in Boston, London und Wien als Arzt tätig. Dr. Fitzgerald beschäftigte sich mit den Druckpunkten der Hautoberfläche. Er fand heraus, dass ein auf die Finger ausgeübter Druck zu Schmerzfreiheit in Hand, Schulter und Armen führen kann und bis hinauf zu Kiefer, Gesicht, Ohren und Nase reichen konnte. Daraufhin unterteilte er den Körper in Zonen. Fitzgerald führte also 10 Zonen ein, die den Körper der Länge nach von Kopf bis Fuß durchziehen. Seine Theorie war, dass Körperteile die in einer bestimmten Zone liegen, miteinander durch einen Energiestrom verbunden sind, dadurch beeinflussen sich die Teile gegenseitig. In dem erschienenen Buch «Zone Therapie» von 1917 berichten Fitzgerald und sein Kollege Dr. Edwin Bowers über ihre Methode. Sie fanden bald viele Nachahmer. Er fand jedoch mit seinem Therapieverfahren in der Medizin wenig Zustimmung, außer bei einem Arzt mit Namen Dr. Shelby Riley, der diese Technik sogar noch verfeinerte. Dr. Rileys Assistentin, Eunice Ingham (1879 bis 1974), trennte erstmalig die Reflexzonen der Füße von der Zonentherapie. Sie unterteilte die Füße entsprechend ihrer Zonen und Wirkungen auf den Körper. So hat sie eine Karte des gesamten Organismus erstellt, der sich auf den Füßen wiederspiegelte.

Hanne Marquardt und die fünziger Jahre

Ende der fünziger Jahre kam diese Therapie durch die Heilpraktikerin, Physiotherapeutin und Krankenschwester Hanne Marquardt nach Deutschland und wurde von ihr weiterentwickelt. Später begann Hanne Marquardt medizinisches Fachpersonal zu unterrichten. Inzwischen sind eine Vielzahl von Lehrstätten im In- und Ausland entstanden. Zu näheren Informationen klicken Sie bitte unter www.fussreflex.de

Die enge Verbindung der Reflezxonen zur chinesischen Medizin

Zwischen der Reflexzonentherapie und der Akupunktur bestehen enge Verbindungen. Da Energiebahnen vorhanden sind, gehören beide zu den Meridiantherapien. Die Chinesen haben den Körper bereits 2500 v.Chr. in Meridiane unterteilt. Die im Osten weit verbreitete Therapieform Akupunktur wurde bei uns erst im Jahre 1883 bekannt. Der niederländische Arzt Ten Thyne schrieb eine Abhandlung darüber. Zu den Meridiantherapien gehören auch die Akupressur und Shiatsu. Sie führen Krankheiten und Schmerzen auf Blockaden zurück, d. h. es treten Hemmungen des Energieflusses auf den Meridianen auf und damit ist das Gleichgewicht gestört. Mit Nadeln werden in der Akupunktur diese Blockaden an den Akupunkturpunkten beseitigt. Beim Shiatsu werden die Akupunkturpunkte mit Daumen- und Fingerdruck bearbeitet. Bei der Fußreflexzonenmassage werden ebenfalls die Akupunkturpunkte an den Füßen stimuliert. Im Jahr 1017 ließ der chinesische Arzt Wang Weiyi eine menschliche Bronzefigur gießen, auf der die Akupunkturpunkte angegeben waren. Die Ärzte entwickelten das Wissen weiter, indem sie die Nadeln an den Akupunkturpunkten setzten und zusätzlich noch an den Fußsohlen eine spezielle Drucktechnik durchführten. Sie kamen zu der Überzeugung, dass die Füße wichtige Energiezentren des Körpers repräsentierten.

Unsere Füße - ein Spiegel unseres Körpers

Alle Organe und Körperteile sind in den Füßen entsprechend ihrer Lage als Reflexzonen vertreten. Die Reflexzonen sind auf den Fußsohlen, Fußrücken sowie am Innen- und Außenrist zu finden. Die Zehen spiegeln die Kopforgane wider, die Ferse entspricht mehr den unteren Organen. Der Rest liegt entsprechend dazwischen. Wenn Sie jetzt wissen wollen, wo ein Organ im Fuß abgebildet ist, so stellen Sie sich die zehn Zonenstrahlen nach Dr. Fitzgerald vor. Alles, was in der Mitte des Körpers liegt, liegt auf den Strahlen der großen Zehe, alles was an den Seiten liegt gehört zum Strahl der kleinen Zeh. Alles was dazwischen liegt auf den Zwischenstrahlen. Zudem wird der Körper horizontal durch drei Orientierungslinien noch zusätzlich in vier Abschnitte gegliedert. Ebenso ist der linke Fuß für die linke Körperhälfte und der rechte für die rechte Hälfte zuständig.

Was bewirkt die Fußreflexzonentherapie?

Sie ist wohltuend und und entspannend und wirkt dem heutigen zunehmenden Streß entgegen. Viele Funktionsstörungen im Körper sind auf Stress und nervliche Belastung zurückzuführen. Durch die dabei entstehende Entspannung werden auch andere Körperfunktionen beeinflußt. Durch übermäßige Belastung verhärtet sich die Rückenmuskulatur, dadurch werden Nerven beeinträchtigt. Der Körper reagiert mit Schmerzen. Wird die Spannung gelöst, lockern sich die Muskeln. Auch die Durchblutung wird verbessert und somit auch andere Körperteile und Organe. Diese werden wiederum besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, gleichzeitig werden Schlackenstoffe besser abtransportiert. Die Massage bewirkt eine bessere körpereigene Abwehr und stärkt somit auch unser Immunsystem.

Können Nebenwirkungen auftreten?

Es können zu Beginn der Behandlung in manchen Fällen einige Reaktionen auftreten, die aber im Grunde zum Heilungsprozess gehören. Diese Erstverschlimmerungen gehen meistens nach kurzer Zeit wieder zurück. So könnten zum Beispiel Schlafstörungen oder Nervosität auftreten oder es kommt zu Reaktionen der Ausscheidungsorgane wie Durchfall oder vermehrter Harndrang.

Anwendungsmöglichkeiten der Fußreflexzonenmassage!

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Verspannungen von Muskeln/Gelenken
  • Verdauungsstörungen
  • Hormonelle Beschwerden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Kreislaufprobleme
  • Vegetative Beschwerden
  • Heuschnupfen
  • Erkältungen Nebenhöhlenentzündungen v. a. bei Kindern
  • hilft gut bei vielfachen Altersbeschwerden

Wann darf die Fußreflexzonentherapie nicht angewendet werden?

  • Akute Erkrankungen am Fuß
  • Bei hohem Fieber
  • Akute Thrombose, akute Entzündungen in Venen oder Lymphsystem
  • Bei Aneurysmen
  • Risikoschwangerschaften
  • Morbus Sudeck am Fuß
  • Geschwüre am Fuß
  • Gangrän am Fuß bei Diabetikern
  • ausgedehnte Ekzeme sowie starker Fußpilzbefall
  • Fremdkörper, die sich in der Nähe von lebenswichtigen Organen befinden
  • Gallen- und Nierensteine

Die Technik der Fußreflexzonenmassage

Nach einer Krankenanamnese durch den Therapeuten legt sich der Patient auf eine Behandlungsliege. Dieser beurteilt zuerst durch Ansehen der Füße die Beschaffenheit des Gewebes, der Haut sowie die Nägel. Er überprüft durch Betasten der Fußsohle, welche Organe besonders belastet sind und zeichnet die kritischen Zonen in seiner Karteikarte ein. Danach beginnt er mit der Massage der Fußsohlen, wobei er die belasteten Reflexzonen besonders behandelt. Eine Erstbehandlung dauert in der Regel 60 Minuten, die folgenden Behandlungen sind etwas kürzer. Danach wird eine Nachruhe für den Patienten von etwa 10 Minuten empfohlen.

Weiterführende Literatur!

Auf direktem Weg zur Gesundheit: In den Reflexzonen der Füße spiegeln sich alle Körperregionen und Organe wider. Dieses bewährte Mikrosystem und die Behandlung über die Reflexzonen am Fuß wird in Europa seit mehr als 50 Jahren praktiziert. Anwender erhalten einen umfassenden und anschaulichen Einblick in die Methode sowie in langjähriger Praxis bestätigte Behandlungsvorschläge. Mit seinem klaren didaktischen Aufbau und handkolorierten Abbildungen der Reflexzonen ist dieses praktische Lehrbuch, das auch als offizielles Ausbildungskursbuch dient, eine ideale Lern- und Unterrichtsgrundlage.

Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß
von Hanne Marquardt

Gebundene Ausgabe: 264 Seiten
Verlag: Karl F. Haug