Ayurveda...

...die «Mutter der Medizin»

Ayurveda zählt zu den ältesten ganzheitlichen Lehrweisen, sie wird als körperliches, geistiges, seelisches und soziales Wohlbefinden verstanden. Wer neue Energie tanken will, der sollte mit der indischen Gesundheitslehre Ayurveda Bekannschaft machen.

Ayurveda ist eine altindische Gesundheitsmethode und stellt einen sanften Weg zu vollkommener Harmonie von Körper, Geist und Seele dar. Der Begriff «Ayurveda» stammt aus der indischen Gelehrtensprache Sanskrit und bedeutet «umfassendes Wissen (Ved) vom Leben (ayus)». Wie bei anderen ganzheitlichen Lehrweisen ist auch Ayurveda auf Gesundheitsvorsorge und Gesundheitserhaltung ausgerichtet. So zielt diese Methode darauf ab, wirksame Verfahren, wie die Ölbehandlungen, die Einnahme von Heilpflanzen-Extrakten oder spezielle Atem- und Entspannungsübungen sowie maßgeschneiderte Ernährungs- pläne einzusetzen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz lassen sich viele Krankheiten vermeiden und auch chronische Erkrankungen können mit dieser Form der Medizin gelindert werden. Durch Ayurveda kehrt das verlorengegangene Gleichgewicht zurück, es tritt Ruhe und Ausgewogenheit ein, der Mensch wird zunehmend hoffnungsfreudiger und begegnet dem Leben neu.

Ayurvedische Prinzipien

Die ursprünglichen Kraftquellen im Ayurveda sind Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde als die grundlegenden Bestandteile des Kosmos und des Körpers. Aus diesen Kraftquellen bilden sich die drei Energieprinzipien (Doshas) - Vata, Pitta und Kaphas - die für alle einwirkenden Prozesse in der Natur und im Körper zuständig sind. Dabei unterliegen sie sowohl tageszeitlichen als auch jahreszeitlichen Schwankungen. Stehen alle drei Doshas in perfekter Balance zueinander, dann ist der Mensch körperlich und geistig gesund. Sind sie jedoch im Ungleichgewicht, dann fühlt sich der Betroffene nicht wohl und wird krank. Das Ziel des Ayurveda ist es, stets ein Gleichgewicht der drei Lebenskräfte Vata, Kapha und Pitta (die sogenannten Tri-Doshas) herzustellen. Da aber nach ayurvedischer Auffassung die drei Energieprinzipien von Geburt an bei jedem Menschen individuell anders verteilt sind, gibt es unterschiedliche Konstitutionstypen. Über diese Konstitutionstypen, wie beispielsweise Kapha-Typ, Vata-Typo oder auch Mischkonstitutionen wie Vata-Pitta oder Pitta-Kapha - lassen sich dann Aussagen über deren jeweilige Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten treffen. Für eine grundlegende Einteilung der unterschiedlichen Typen verwendet man das überwiegende Dosha eines Menschen. Einen entsprechenden Test für den jeweiligen Typ finden Sie unter: Dosha-Testfragen - so finden Sie Ihren Konstitutionstyp

Die drei Doshas

Vata-Dosha

Vata setzt sich zusammen aus den Elementen Luft und Äther (Raum)  - damit verkörpert Vata das Prinzip der Bewegung und der Trockenheit. Menschen, bei denen das Vata-Dosha überwiegt, besitzen einen leichten Körperbau und reagieren schnell und sensibel auf Veränderungen. Sie verfügen über eine schnelle Auffassungsgabe, zeigen vielseitiges Interesse und haben eine kreative Ader. Leider neigen sie zu Verdauungsstörungen, Ängsten, Schlafstörungen und Depressionen. Durch ihren starken Ideendrang tendieren sie dazu, in Stress zu geraten. Wegen ständiger Anregung gelangen die Betroffenen letztlich in einen Zustand der permanenten Aufregung. Angemessene Zeit für Entspannung ist daher für diesen Konstitutionstyp oberstes Gebot.

Zu den typischen Merkmalen des Vata-Typs zählen:
  • Leichter Knochenbau, schlanke Figur
  • Trockene Haut, brüchige Nägel
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Schnelle Ermüdung
  • Tendenz zu unregelmäßiger Lebensführung
  • Wechselhafte Stimmung, leichter Schlaf
  • Neigung zu Verstopfung und zu Blähungen

Pitta-Dosha

Pitta steht für Feuer und Wasser, es bewirkt Energie und Umwandlung. Personen dieses Typs besitzen ein feuriges Temperament und wollen von ihrer Umwelt beachtet werden. Sie neigen zu Ungeduld, Aggression, Kritiksucht, Sturheit und Ehrgeiz. Pitta-Typen können sich gut konzentrieren, haben ein entschlossenes Auftreten und sind diszipliniert. Sie haben stets Hunger und werden ungehalten, wenn aus Zeitmangel eine Mahlzeit ausfallen musste. Pitta-Störungen machen sich auf der körperlichen Ebene durch starkes Schwitzen, Hitzewallungen, Schlafstörungen, mangelhafte Verdauung, Magen- und Darmgeschwüre, Hautkrankheiten, schlechte Leberfunktion, Neigung zu Entzündungen, Blutungen und Sodbrennen bemerkbar.

Zu den typischen Merkmalen des Pitta-Typs zählen:
  • Mittelstarker Körperbau, normale Haut
  • Heller Teint, Neigung zu Sommersprossen
  • Gute Auffassungsgabe
  • Analytischer Verstand
  • Großer Hunger, starkes Schwitzen
  • Hitzig, eifersüchtig und zornig
  • Hohe Allergiebereitschaft

Kapha-Dosha

Kapha besteht aus den Elementen Erde und Wasser, es repräsentiert das Prinzip der Stabilität und der Widerstandskraft des Organismus. Vertreter dieses Konstitutions-Typs sind ruhige, beständige und ausgeglichene Menschen. Sie neigen zum Übergewicht, sind oft auch träge, störrisch und unbeweglich. Stellt sich bei ihnen geistiges Desinteresse, mangelnde Initiative und körperliche Unbeweglichkeit ein, sollten die Betroffenen ihr Leben auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktivität und Passivität einrichten. Kapha-Konstitutionstypen leiden häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und an einem zu hohen Cholesterinspiegel. Außerdem neigen sie zu Erkankungen der Atemwege (Erkältungen, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen), Wasseransammlungen sowie zu Allergien. Darüber hinaus haben sie eine erhöhte Anfälligkeit für Diabetes (Zuckerkrankheit).

Zu den typischen Merkmalen des Kapha-Typs zählen:
  • Schwerer Körperbau
  • Neigung zu glatter, öliger Haut
  • Regelmäßiger Appetit bei träger Verdauung
  • Geringe Neigung zum Schwitzen
  • Erholsamer und tiefer Schlaf
  • ausgeglichene Persönlichkeit
  • Tendiert ab und an zur Lethargie

Einen entsprechenden Test für den jeweiligen Typ finden Sie unter: So finden Sie Ihren Konstitutionstyp

Weiterführende Literatur!

Die Vorbeugung von Krankheiten und die Stärkung der Selbstheilungskräfte sind die Ziele der alten indischen Gesundheitslehre Ayurveda. Leicht verständlich und für jeden nachvollziehbar werden die Grundanwendungen des Ayurveda erklärt. Mit Anleitungen zur Selbstbehandlung, Hinweisen für Kräuteranwendungen, Bäder und Massagen sowie mit schmackhaften Rezepten aus der ayurvedischen Küche. Dr. med. Ernst Schrott ist Arzt für Naturheilverfahren und Homöopathie in Regensburg und einer der renommiertesten Ayurveda-Spezialisten Deutschlands. Seine Ausbildung in der altindischen Heilweise erhielt er bei führenden Ärzten Indiens. Er ist Autor zahlreicher Bestseller zum Thema, im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda und Leiter der zur Gesellschaft gehörenden Akademie, eine Einrichtung zur professionellen Ausbildung von Ärzten und medizinischen Heilberufen in ayurvedischer Medizin.

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