Rote Bete: Ladies in Red
Von aussen sind die «Ladies in Red» nichts besonderes. Aber sie können mit inneren Werten überzeugen. Rote Bete bringen Farbe in die Speisen und sind ein Powerpaket für das Immunsystem.
In früheren Zeiten hiess es im Volksmund: «Durch rote Rüben werden die Schwachen stark und die Schüchternen mutig.» Sogar der Arzt und Lehrer Paracelsus, mit bürgerlichem Namen «Theophrastus Phillipus Aureolus Bombastus von Hohenheim», der im Mittelalter angesehen war, setzte bei Blutkrankheiten und zur Steigerung der Abwehrkräfte auf die Verwandte des Mangolds. Die Rote Bete (Beta vulgaris var. vulgaris L.), auch Dickrübe, Burgunderrübe, Rote Rübe, Rotwurzel, Salatbete, Salatrübe, Rahne, Rohne, Rande (Schweiz) oder Beete genannt, zählt zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae s. l., inklusive Gänsefußgewächse) und stammt wie Mangold sowie die Zucker- und Futterrübe von der Wildbete (Beta vulgaris ssp. maritima) ab. Diese Sorte der Beta-Rübe ist beheimatet in den Küstenlandschaften des östlichen Mittelmeeres und den zentral- und nordasisatischen Steppen- und Wüstengebieten. Bereits die alten Griechen und Römer kannten schon die roten und weissen Formen dieser Rübenart.
Geschichtlicher Abriss
In der Antike gab es für die Rote Rübe und den Mangold nur einen Namen. Wahrscheinlich war das Gemüse eine doppelt genutzte Pflanze. Die Bezeichnung «beta» stammt aus dem lateinischen und bedeutet «Rote Rübe». Als Futterpflanze wurde die Beta vulgaris schon in der Antike genutzt. Erste Aufzeichnungen der «beta» begannen im Miteltalter durch Kaiser Karl den Großen (747 bis 814). Ab dem 9. Jahrhundert wurde die Pflanze in den Klostergärten der Benediktinermönche kultiviert und angebaut. Um das Jahr 1532 entstand eine Ausarbeitung von dem Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs (1501 bis 1566), der eine Gegenüberstellung von «Weissem Mangolt» und «Rotrüben» machte. Ab dem 16. Jahrhundert waren die Randen in England und Frankreich sehr gebräuchlich, wobei laut zeitgenössischen Quellen Italien als Herkunftsland gilt. Einzelne Personen nehmen an, dass die Rote Rübe aus deutschen Zuchtgebieten stammt und dann in die Toscana gelangte, von wo aus sie später in verbesserter Form nach Mitteleuropa zurückkehrte. Andere Quellen gehen davon aus, dass die Bezeichnung «Burgunderrübe» möglicherweise von wallonischen mennontischen Auswanderern um 1570 aus den ehemaligen burgundischen Niederlanden in die Pfalz gebracht worden sei. Nichtsdestotrotz war die Rande schon 500 v. Christus als heilkräftige Kost erwähnt worden. Und sogar Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 bis 1897), auch bekannt als der Wasserdoktor, empfahl sie zur Förderung der Verdauung. Vor rund siebzig Jahren wurde die Rote Bete «als Saft gegen Krebs» gepriesen. Die heutigen Kulturformen der Roten Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) sind jedoch erst im 19. und 20. Jahrhundert entstanden.
Kulturelle Bedeutung
Mit ihrer herrlichen roten Farbe verlieh die Rote Bete schon immer Suppeneintöpfen wie dem russischen «Borschtsch» oder «Barszcz» das gewisse Etwas. Meistens jeodch werden die roten Rüben mit Essig und Öl zu Salat weiterverarbeitet. Ihre Blätter können übrigens wie Mangold als Salat zubereitet werden. Dies ist vor allem in Japan üblich. In einigen Balkanländern wird den Randen volksmedizinisch eine Wirkung gegen Krebs und im besonderen Maße gegen Leukämie zugeschrieben - vor allem von ungarischen Naturheilkundlern. Der Krebsforscher, Arzt und Biologe Dr. Dr. sc. nat. Paul Gerhardt Seeger (1903 bis 1991) setzte sich ebenfalls mit der Heilwirkung der Roten Bete ausführlich auseinander. So bezeichnete er die Knolle als Spitzenprophylaktikum gegen Krebs, da sie den pH-Wert im Körper normalisiert. Heute dient der rote ausgepresste Saft der Randen hauptsächlich als Lebensmittelfarbstoff.
Sortenvielfalt
Mit ihrer herrlichen roten Farbe verlieh die Rote Bete schon immer Suppeneintöpfen wie dem russischen «Borschtsch» oder «Barszcz» das gewisse Etwas. Meistens werden jedoch die roten Rüben mit Essig und Öl zu Salat weiterverarbeitet. Ihre Blätter können übrigens wie Mangold als Salat zubereitet werden. Dies ist vor allem in Japan üblich. In einigen Balkanländern wird volksmedizinisch den Randen eine Wirkung gegen Krebs und im besonderen Maße gegen Leukämie zugeschrieben - vor allem von ungarischen Naturheilkundlern. Der Krebsforscher, Arzt und Biologe Dr. Dr. sc. nat. Paul Gerhardt Seeger (1903 bis 1991) setzte sich ebenfalls mit der Heilwirkung der Roten Bete ausführlich auseinander. So bezeichnete er die Knolle als Spitzenprophylaktikum gegen Krebs, da sie den pH-Wert im Körper normalisiert. Heute dient der rote ausgepresste Saft der Randen hauptsächlich als Lebensmittelfarbstoff.
«Ägyptische Plattrunde» bzw. «Noire plate d'Egypte»
Diese Sorte wurde im Jahr 1871 von der französischen Saatgutfirma Vilmorin in den Handel gebracht. Die plattrunde Rübenform stammt aus der Lombardei und nicht, wie der Name vermuten lässt, aus Ägypten. Ihre Wurzelknolle ist klein und abgeflacht. Ihre Farbe ist dunkelrot und besitzt einen genussvollen erdig-süsslichen Geschmack. Die Knolle bildet keine Pfahlwurzel aus, daher ist sie vor allem in humusarmen und schweren Böden gut anbaubar. Sie entwickelt fast keine gefärbten Blätter und wächst hauptsächlich über der Erde. Man kann sie im Garten im März/April anbauen und bereits im Monat Juli ernten.
«Sorte Golden»
«Golden» ist wahrscheinlich die gelbe Variante der sehr alten Sorte «Early Blood» (Frühe Blutrote), die bereits im 18. Jahrhundert in Kultur genommen wurde. Gelbe Formen der roten Bete waren unter der Bezeichnung «Gelbe Rübe» oder «Gelbe Bete» bekannt. Bei der Sorte «Golden» sind die Blattrippen sowie das Fleisch gelb. Erstaunlicherweise hat diese Form keine grosse Bedeutung erlangt. Nur in Frankreich schätze man die schmackhaften süssen Rüben sehr. Beispielsweise zur Zubereitung bestimmter Gerichte wie «Fricasśe de betteraves». Beim Kochen wird die gelbe Farbe etwas blasser, daher ist ein Schuss Essig im Kochwasser empfehlenswert. In Deutschland war die «Gelbe Runde Rübe» am bekanntesten. Im Laufe der Zeit wurden die gelben Rüben durch die roten Formen weitgehend verdrängt.
Ringelbete «Tonda di Chioggia» bzw. «Bassano»
Die Sorte «Tonda di Chioggia» wird als Sommerbete kultiviert. Sie zählt zur Gruppe der Ägyptischen Beten und besitzt eine auffällige rot-weisse Ringmusterung im roten Fleisch. Im Jahr 1841 gehörte sie zu den ersten Ägyptischen Randen und wurde später aus Italien und Frankreich nach Deutschland importiert. Diese Sorte bildet aromatische, leicht süssliche Knollen aus und hat ein sehr zartes Fleisch. Sie kann auch roh oder nur kurz blanchiert verzehrt werden. In den 1940er Jahren wurde sie ebenfalls in den USA angebaut. Heutzutage ist sie auf Wochenmärkten nur schwer erhältlich, sodass sich der Anbau im eigenen Garten lohnt.
Die Rande - heilkräftige Knolle
Rote Bete enthalten neunzig Prozent Wasser und wenig Fett. Dafür verfügen sie über eine grosse Vielfalt an Mineralien und Spurenelementen. Ferner enthalten die Knollen reichlich die Vitamine A, C, B1, B2, B6 und Folsäure. Rote Bete besitzen einen hohen Gehalt an Betanin (Betalanin), einem sekundären Pflanzenfarbstoff, der die Leberzellen zur Regeneration anregt. Die Randen sind deshalb so rot, weil sie den roten Farbstoff Betanin enthalten. Dieser Farbstoff ist ein Antioxidans, es bekämpft somit die Freien Radikale und stärkt die Abwehrkräfte. Zusammen mit den B-Vitaminen und Folsäure ist Betanin in der Lage, erhöhte Homocysteinwerte im Blut zu senken. So schützen die Stoffe gemeinsam vor Herz- und Gefässkrankheiten. Ihr leuchtendes Rot durch den Farbstoff Betanin wird auch genutzt um Lebensmittel (Farbstoff E162) wie Joghurt, Saucen oder Würzmittel einzufärben. Verzehrt man rote Bete färben sich kurzfristig der Stuhl sowie der Urin rot. Dies hat keinen Krankheitswert und ist unbedenklich. Die Randen wirken verdauungsfördernd, regen den Gallenfluss an und stärken die Leber. Darüber hinaus senken sie den Blutdruck, aktivieren die Zellatmung und besitzen krebshemmende Eigenschaften. Zudem kräftigen sie durch ihren hohen Siliciumgehalt das Binde-, Knorpel- und Knochengewebe.
Mineralstoffe und Spurenelemente der Randen in mg:
Inhaltsstoffe je 100 g Roter Bete | |
Energie | 42 Kalorien / 175 Kilojoule |
Kalzium | 30 |
Chlor | 35 |
Silizium | 20600 |
Kupfer | 40 |
Mangan | 577 |
Fluor | 28 |
Jod | 2,1 |
Selen | 0,001 |
Natrium | 258 |
Kalium | 121 |
Zink | 0,269 |
Magnesium | 13,8 |
Eisen | 5300 |
Phosphor | 94 |
Schwefel | 15 |
Schützt Gefässe und senkt den Blutdruck
Zwei bis drei Gläser unbehandelter Saft täglich getrunken, senken den Blutdruck nach etwa einer Stunde. Erklärt wird dies damit, dass das in den Roten Beten enthaltene Nitrat durch Bakterien auf der Zunge in Nitrit und dann im Magen zu Stickoxid umgewandelt wird. Dadurch kommt es zu einer Blutdrucksenkung, weil sich die Blutgefässe durch die Stickoxide entspannen und erweitern. So vermuten Wissenschaftler, dass die im Rote-Bete-Saft enthaltenen Nitrate, die im Organismus in Nitrite umgebaut werden, die Sauerstoffverwertung in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) verbessern. Dies führt langfristig zu einer vorteilhaften körperlichen Leistungsfähigkeit wie beispielsweise beim Treppensteigen oder beim Sport. Wahrscheinlich werden auch Schäden an den Blutgefässen sowie eine Zusammenballung der Blutplättchen (Thrombozyten) in den Gefässen reduziert und dadurch auch das Risiko für eine Thrombose.
Jungbrunnen für den Körper
- Rote Bete bauen das Bindegewebe auf.
- Sie stärken die Gefässwände, festigen die Haut und verleiht kräftige Knochen.
- Entfernen Giftstoffe.
- Fördern das Zellwachstum.
- Sie aktivieren die Produktion der roten Blutkörperchen und dadurch die Zellversorgung mit Sauerstoff.
- Sie bringen Glanz in die Haare und verbessern die Nagelstruktur.
- Rote Bete beseitigen Verstopfungen.
- Rote Randen sind reich an Folsäure.
Einkauf, Lagerung, Zubereitung
Erwerben Sie nur Randen aus kontrolliert biologischen Anbau. Das Wurzelgemüse enhält dann weniger Nitrat. Nehmen Sie nur kleine Knollen, weil sie schneller gar sind. Voraussetzung für eine lange Haltbarkeit ist die Unversehrheit der Roten Bete. Sie dürfen keine Risse aufweisen - dann sind sie bei kühler Lagerung sehr lange haltbar. Noch länger halten sie sauer eingelegt. Rote Bete werden erst nach dem Garen geschält, weil sie sich dann leichter schälen lassen. Vor dem Kochen sollten sie allerdings gründlich abgebürstet werden. Als Gewürze passen zu dem fein-aromatischen Geschmack der Randen passen vor allem Meerettich, Kümmel und Nelken. Aber auch frische Kräuter wie Dill, Petersilie oder Kerbel schmecken herrlich dazu.
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Rote Bete sind der Gesundheit zuträglich. Das Nahrungsergänzungsmittel enthält wertvolle Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Das Bio Rote Bete Pulver von Schoenenberger wird schonend ohne Trägerstoffe und ohne weitere Zusätze aus erntefrischem rote Betesaft getrocknet.
Einnahmeempfehlung:
Einen gehäufter Esslöffel in ein Glas Wasser einrühren. Das Pulver kann auch Obstsäften, Getreideflocken und anderen Gerichten beigegeben werden.
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Weiterführende Literatur!
Das herb-süsse Kultgemüse wird neu entdeckt. Den Salat aus gekochten Randen kennen alle! Weniger bekannt ist, dass insbesondere die rohe Wurzel Abwechslung in die Herbst- und Winterküche bringen kann, und dies nicht nur in der pikanten Küche. Ja, im Vergleich mit der Karotte ist die Rande aufgrund ihres erdig-süssen Aromas, das mit Gewürzen „aufgehellt“ wird, fast noch vielseitiger. Ob Aperitif, Vorspeise, Hauptgang oder Dessert, die Rande steht im Mittelpunkt und setzt auch wärmende, feurige, erfrischende Farbakzente. Bei den vielen kulinarischen Güte-Prädikaten dürfen die gesundheitlichen Vorzüge nicht vergessen werden: Die Rande ist reich an Mineralstoffen, insbesondere Eisen; der rote Farbstoff verbessert die Zellatmung und wirkt sich günstig auf die körperliche und geistige Leistung aus.
Tolle rote Knolle
Rande - Rote Beete
von Kristina Janson und Natalie Russi
Gebundene Ausgabe: 112 Seiten
Verlag: FONA
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