Hopfen: Heilpflanze Humulus lupulus L.

Hopfen: Schützenhilfe bei Schlafproblemen

Hopfen wird seit Jahrhunderten als unerlässliche Zutat beim Bierbrauen genutzt, erst seit dem Mittelalter kam die Pflanze als natürliches Arzneimittel zum Einsatz. Hildegard von Bingen schreibt in ihrer «Physica» von der beruhigenden Wirkung des Hopfens und Paracelsus rühmte einige Jahrhunderte später seine schlaffördernden Effekte. Ebenso äußerte sich der deutsche Naturforscher Adam Lonitzer über das Hanfgewächs: «Hopfen vertreibt die Melancholie und das schwere Gemüt aus dem Leib.» Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung des Hopfens bei Schlafstörungen sowie bei Angst- und Unruhezuständen. Für die schlaffördernden Eigenschaften sorgen die Bitterstoffe Humolon und Lupulon. Zusätzlich kann die Wirkung der Hopfenzapfen mit Melisse und Baldrian gesteigert werden.

Namen aus dem Volksmund

Bierhopfen, Zaunhopfen, Hopf, Hopp, Hoppen, Hopfenkätzchen, Heidehopfen oder Hupfen.

Botanik, Ernte, Inhaltsstoffe und Wirkungen

Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) und stammt ursprünglich aus Osteuropa. Die bis zu 8 Meter hoch wachsende Pflanze wächst wild an Flussufern sowie an feuchten Gebüschen und wird zudem auch für die Arzneimittel- und Bierherstellung in ganz Europa, Westasien und Nordamerika kultiviert, wobei Deutschland an der Spitze des Weltmarktes liegt. Bereits seit vielen Jahrhunderten prägen die Hopfenplantagen mit ihren auffallend hohen Gerüststangen in Bayern (Hallertau) sowie in Baden-Württemberg (Schussental zwischen Tettnang und Ravensburg) das Landschaftsbild. Bundesweit gibt es sechs Hopfenanbaugebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 18.472 Hektar. Die rechtswindende Pflanze besitzt gegenständig angeordnete Blätter, sie sind gestielt mit borstigen Haaren und am Rand gezähnt. Der Hopfen ist zweihäusig, das bedeutet, dass sich die weiblichen und männlichen Blüten jeweils auf verschiedenen Pflanzen befinden. Die männlichen Pflanzen weisen an den Triebspitzen viele kleine hellgrüne Blüten auf. Die weiblichen Blüten hingegen erscheinen in den Monaten Juli und August, sie zeigen sich in reich verzweigten gelbgrünen Scheinähren. Im September werden die Hopfenzapfen der weiblichen Blüten geerntet. In diesen Zapfen reifen auf kleinen Drüsenkörpern die Bitterstoffe «Humulon» und «Lupulon» heran, die beruhigende und damit schlaffördernde Eigenschaften besitzen. Im Gegensatz zum wilden Hopfen werden für die Hopfengärten nur weibliche Pflanzen genutzt, denn nur sie enthalten in ihren Duftdrüsen das beliebte Bieraroma. Für arzneiliche Zwecke werden die getrockneten weiblichen Blütenstände verwendet, sie sind bitter im Geschmack und haben einen würzigen Geruch. Die wirksamen Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe wie die Humulone und Lupulone. Ferner sind sie reich an ätherischen Ölen, Harzen, Flavonoiden und Gerbstoffen. Hopfen entspannt und beruhigt, er hat eine krampflösende Wirkung und besitzt schlaffördernde Effekte. Seine ätherischen Öle lindern nervöse und reizbare Zustände. Zudem kann der Hopfen eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) positiv beeinflussen. Seine Bitterstoffe steigern die Gallensaftsekretion.

Volksmedizin sowie heutige Anwendungsgebiete

In der Volks- und Erfahrungsheilkunde kam der Hopfen schon immer gerne bei Magen- und Leberleiden, Entzündungen der Darmschleimhaut, Nervenschmerzen, Kopfschmerzen, Wechselsjahresbeschwerden (Klimakterium), Würmern, Blasen- und Nierenleiden sowie bei Schlaflosigkeit und Überreiztheit zum Einsatz. Äußerlich wurde er bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren verwendet. Wissenschaftliche Anerkennung finden die Hopfenzapfen bei Unruhe- und Angstzuständen, Nervosität sowie bei Schlafstörungen.

Darreichungsformen, Nebenwirkungen, Anwendungsbeschränkungen

  • Tee, Teemischungen, Fertigpräparate oft in Kombination mit Baldrian, Melisse oder Passionsblume.
  • Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bei der getrockneten Droge nicht bekannt. Die frische Pflanze hingegen kann in seltenen Fällen (beispielsweise während der Ernte - Hopfenpflückerkrankheit) Kopfschmerz und Schläfrigkeit auslösen.
  • Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung von Zubereitungen aus Hopfen mit einem Arzt oder Therapeuten besprochen werden.


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Altes Wissen und Volksglauben

Anton Ritter von Perger, der Verfasser des Buches Deutsche Pflanzensagen aus dem Jahre 1864 schrieb über den Hopfen: «Wer einen Kranz von Hopfen trägt, verkündet dadurch, dass er heiteres Gemüts sei und sich wenig um Liebesgram kümmert. Wenn man aber jemand gebietet, er soll eine Hopfenranke tragen, so deutet man ihm an, dass er mehr geschwätzt habe habe, als er verantworten könne, denn der wilde Hopfen trägt viel mehr Blüten als andere Kräuter und bringt doch keine nützlichen Früchte. Wenn Jungfrauen langes Haar bekommen wollen, müssen sie sich einige Haare abschneiden und mit den Hopfensetzlingen in die Erde legen, denn so wie der Hopfen in die Höhe steigt, wächst auch ihr Haar». Ferner besagt eine alte Legende, viel Schnee während der Christnacht kündige eine gute Hopfenernte an. Zudem besteht der Glaube, dass die rankende Pflanze am Heiligen Abend zwischen 23.00 h und 24.00 h unter dem tiefsten Schnee frische Sprossen austreibe, diese aber nach Mitternacht plötzlich wieder verschwinden. Vermutlich geht diese Ansicht auf germanische Tradition zurück.


Hopfenblüten-Rezepturen und Präparate


Hopfenzapfentee

Hopfentee wird vor allem bei Schlafstörungen, Reizbarkeit, Unruhe- und Angstzuständen eingenommen.

Teezubereitung:
1 bis 2 TL (0,4g - 0,8g) der getrockneten Hopfenblüten mit 150 ml heissem Wasser übergießen, 10 bis 15 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen. Zwei bis dreimal täglich jeweils eine Tasse trinken. Der Tee kann über einen Zeitraum von 6 Wochen getrunken werden.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen:
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind derzeit keine bekannt. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung mit einem Arzt besprochen werden.

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Teemischung - Schlaftee

Für diesen beruhigenden und schlaffördernd wirkenden Tee werden jeweils 25 Gramm Hopfenzapfen (Lupuli strobulus), Baldrianwurzeln (Valerinanae radix), Melissenblätter (Melissae folium) und Passionsblumenkraut (Passiflorae herba) benötigt.

Zubereitung:
Von dieser Mischung einen Teelöffel mit heissem Wasser übergiessen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abends ein bis zwei Tassen Tee schluckweise trinken.

Nebenwirkungen:
Bei bestimmungsgemässem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Bei bekannter Allergie gegen diese Drogen nicht anwenden.

Luvased Nacht zum Einschlafen

Das Fertigpräparat «Luvased® Nacht zum Einschlafen» enthält eine Kombination aus Baldrianwurzel und Hopfenzapfen. Die Inhaltsstoffe besitzen beruhigende, entspannende und krampflösende Effekte und werden mit gutem Erfolg bei Unruhe und Schlafstörungen eingesetzt. Luvased wirkt am Tag beruhigend und fördert am Abend den Schlaf. Zudem ist es gut verträglich und es besteht keine Gefahr der Abhängigkeit - auch bei längerer Einnahme.

Einnahmeempfehlung des Herstellers:
Bei nervös bedingten Einschlafstörungen empfiehlt der Hersteller für Erwachsene und Kinder über 12 Jahre eine halbe bis eine Stunde vor dem Schlafengehen zwei Tabletten mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Packungsbeilage beachten!

Hinweis:
Zu Nebenwirkungen und Gegenanzeigen bitte die Packungsbeilage beachten!
Bei Vorliegen einer Überempfindlichkeit gegen einen der enthaltenen Inhaltsstoffe darf das Präparat nicht eingenommen werden.

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Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte im «Forum-Naturheilkunde» keinen Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung durch eine professionelle Fachkraft darstellen. Suchen Sie im Bedarfsfall immer einen Arzt oder Heilpraktiker auf. Auch bei der Anwendung von Arzneimitteln sollten Sie in jedem Fall die Packungsbeilage des Herstellers genau durchlesen und beachten.

Weiterführende Literatur!

Hopfen – das grüne Gold! Hopfen ist mehr als nur wichtiger Bestandteil zum Bierbrauen! Violette Tanner stellt in ihrem Buch viele abwechslungsreiche und genussvolle Rezepte für Leib und Seele vor. Eine ganz besondere Delikatesse sind erntefrische Hopfensprossen (Ende März bis Anfang April), Hopfentriebe, die nur von Mitte April bis Mitte Mai erhältlich sind, und auch Hopfendolden, die Mitte bis Ende August geerntet werden. Alle drei sorgen für neue Geschmackserlebnisse. Probieren Sie doch mal: „Schwedisches Kartoffelpüree mit Hopfentrieben“, „Würzige Hopfenstangen“, „Orangentrifle mit Hopfenlikör“ oder eine „Biersuppe mit Hopfendolden“ – ausprobieren lohnt sich! Die ursprünglich als Frauenheilkraut eingesetzte Pflanze kann aber noch mehr: Die für jeden beruhigende und entspannende Wirkung macht den Hopfen außerdem zum perfekten Bestandteil von Rezepten für Gesundheit und Schönheit – ob in Cremes, Tees, als Tinktur oder als Kissenfüllung für einen guten Schlaf.

Das golden Buch vom Hopfen
von Violette Tanner, Priska Fuhrer u. Oliver Hallberg

Gebundene Ausgabe: 105 Seiten
Verlag: Hädecke

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