Lavendel: Heilpflanze Lavandula angustifolia Mill.

Die Kraft des Lavendels

Bereits vor Jahrtausenden wusste man, dass Lavendel nicht nur wunderbar duftet, sondern auch Heilkräfte in sich birgt. Die alten Ägypter sollen mit Lavendel die Raumluft verbessert und die Krankenzimmer ausgeräuchert haben. Auch bei religiösen Feiern gab man Lavendel dem Weihrauch hinzu. Dennoch waren es erst die Römer, die den Lavendel auch medizinisch erforscht haben. So schrieb Plinius der Ältere in seiner großen Naturgeschichte: «Das Kraut lindert den Trauerschmerz der Hinterbliebenen.» Ferner berichtet er, «Lavendel ist auch bei Menstruationsschmerzen, Magenschmerzen, Nierenleiden, Gelbsucht und Insektenstichen gut einsetzbar.» Viele seiner Erkenntnisse über den Lavendel finden heute wissenschaftliche Bestätigung.

Namen aus dem Volksmund

Schwindelkraut, Zitterblume, Nervenkräutlein, kleiner Speik, Speick, Muttergottespflanze, Spitznarde, Lavander, Lavendul, Lavandel, Lavandin, Zöpfli, Narden, Nervenkräutle.

Botanik, Anbau und Ernte

Lavendel zählt wie Salbei, Thymian oder Melisse zur großen Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeergebiet. Bekannt sind vor allem die Lavendelfelder der französischen Provence. Doch auch in Spanien und Südosteuropa wird das Duftkraut im großen Stil kultiviert. Derzeit gibt es um die 28 Arten, die von den Kanarischen Inseln über das Mittelmeergebiet bis Somalia und Vorderindien verbreitet sind. Aber auch in Norditalien gibt es Lavendel in Form des sogenannten gepflegten Wildwuchses sowie in Kulturen. Neben vielen Varietäten gibt es hauptsächlich drei Arten, die wegen ihres begehrten Duftes in der Macchie des mediterranen Raumes angebaut werden. Es handelt sich dabei um den Echten Lavendel (Lavandula angustifolia), den Speiklavendel (Lavandula latifolia) sowie um den Schopflavendel (Lavandula stoechas). Lavendel benötigt viel Sonne sowie einen trockenen, sandigen und kalkhaltigen Boden. Der buschige, 30 bis 60 cm hohe Halbstrauch kann keine Staunässe vertragen. Seine langen, aufrechten Stängel tragen graugrüne, filzigweich behaarte, schmale Blätter mit nach außen eingerollten Rändern. Die kleinen blauen, oft ins Violette spielenden Blüten sitzen auf den langen Stängeln in dichten Quirlen und bilden eine Scheinähre. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Geerntet wird das Kraut kurz vor dem Aufblühen der Blüten. Man schneidet sie zusammen mit den Stängeln ab und lässt sie an einem schattigen Ort trocknen. Lavendel sollte während der Mittagszeit geerntet werden, weil dann der Gehalt der ätherischen Öle am höchsten ist.

Verwendete Pflanzenteile, Wirkungen und Volksmedizin

Für arzneiliche Zwecke werden die getrockneten Blüten (Lavandulae flos) verwendet. Die Blüten enthalten bis zu 3 Prozent duftendes ätherisches Öl (Oleum lavandulae) mit Linalylacetat und Linalool als Hauptkomponenten. Ferner finden sich Cumarine, Phytosterole sowie etwa 10 bis 12 Prozent milde Gerbstoffe, wie zum Beispiel Rosmarinsäure. Innerlich eingenommen wirkt die Pflanze beruhigend sowie entblähend auf den Magen-Darm-Trakt. Wahrscheinlich erhöhen die Wirkstoffe des Lavendels die Sekretion der Gallenflüssigkeit. Äußerlich angewendet fördert Lavendelöl die Durchblutung und regt auf angenehme Weise den Kreislauf an. Die getrockneten Blüten des Lavendels werden in der Volksheilkunde bei Migräne, Kopfschmerzen, Bronchialasthma, Schwindel, Nervosität, Blähungen, Herzklopfen und Gliederschmerzen eingesetzt. Äußerlich kommt Lavendel bei Verspannungen, Rheuma, Erschöpfung, Einschlafstörungen sowie bei Verbrennungen der Haut zur Anwendung.

Heutige Anwendungsgebiete

Wissenschaftlich anerkannt ist der Einsatz bei Unruhezuständen, Nervosität, Reizbarkeit, Stress, depressiver Stimmungslage, nervöser Erschöpfung, Einschlafstörungen sowie bei funktionellen Oberbauchbeschwerden, Reizmagen, Blähungen und nervösen Magen-Darm-Leiden. Als Badezusatz ist Lavendel zur äußeren Behandlung von funktionellen Kreislaufstörungen anerkannt.

Darreichungsformen, Nebenwirkungen und Dosis beim Tee

  • Tee, Teemischungen, Fertigpräparate zur inneren Anwendung. Schlafkissen, Aromalampen, Badezusätze, Duftkissen und ätherische Ölauflage zur äußeren Anwendung.
  • Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen sind keine bekannt. Bei empfindlichen Personen kann es gelegentlich zu Kopfschmerzen kommen.
  • Die Tagesdosis beim Tee beträgt zwischen 3 und 5 Gramm, beim Badezusatz 20 - 100 g Blüten.


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Mythologie und Volksglauben

Lavendel galt im Volksglauben als ein Mittel gegen Geister, Hexen, den bösen Blick sowie auch gegen den Teufel. Um missgünstige Geister abzuwehren, streute man Lavendelblüten auf die Fußböden. In Italien stand Lavendel im Ruf, jede Art von schwarzer Magie abzuwenden und in Österreich legten die Mütter ihren Kindern Lavendel in die Betten, um sie vor jeglichen Unheil zu schützen. Im Monat Mai gaben die Menschen den Hühnern Lavendel ins Futter, damit sie gesund blieben. Im Christentums wurde die Lavendelpflanze schliesslich zu einem Symbol der Unberührtheit der Jungfrau Maria - man bezeichnete sie daher als eine «Muttergottespflanze». Hildegard von Bingen empfahl die Muttergottespflanze zur Vertreibung unkeuscher Gedanken und Gelüste.


Lavendel-Rezepturen und Präparate


Lavendelblütentee

Lavendel ist eine Pflanze des Ausgleichs - er birgt entspannende sowie anregende Kräfte in sich. Gleichzeitig wirkt er kreislauffördernd und hilft die Konzentration zu steigern.

Anwendung:
Ein zubereiteter Tee vor dem Essen wirkt appetitanregend, nach einer Mahlzeit regt er die Verdauung an und am Abend entfaltet er seine entspannenden und wohltuenden Effekte.

Teezubereitung:

1 bis 2 TL (0,8 bis 1,6 g) der getrockneten Blüten (Lavandulae flos) mit 150 ml heissem Wasser übergießen, fünf Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen. Bei Unruhe und Nervosität kann mehrmals täglich ein frisch zubereiteter Tee getrunken werden. Bei Schlafstörungen nehmen Sie den Lavendelblütentee etwa eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen ein.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen:

Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen sind keine bekannt. Bei empfindlichen Personen kann es gelegentlich zu Kopfschmerzen kommen.

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Kräutertee für gestresste Nerven

Für diesen beruhigenden und ausgleichend wirkenden Tee werden jeweils 25 Gramm Lavendelblüten (Lavandulae flos), Pfefferminzblätter (Menthae folium), Melissenblätter (Melissae folium) und Hopfenzapfen (Lupuli strobulus)) benötigt.

Zubereitung:
Von dieser Mischung einen Teelöffel mit heissem Wasser übergiessen und fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abends ein bis zwei Tassen Tee schluckweise trinken.

Nebenwirkungen:
Bei bestimmungsgemässem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Bei bekannter Allergie gegen diese Drogen nicht anwenden.

Lasea®

Lasea® ist ein pflanzliches Arzneimittel, das bei innerer Unruhe und Angstgefühlen unterstützend zur Anwendung kommt. Es wird aus einer besonderen Lavendelart, dem sogenannten Arzneilavendel (Lavandula angustifolia) gewonnen. Lavendel in Kapselform ist hilfreich bei Menschen, die von ängstlicher Unruhe und depressiven Verstimmungen geplagt werden. Lasea® macht nicht müde oder abhängig und ist einfach einzunehmen. 


Einnahmeempfehlung des Herstellers:
Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene ab 18 Jahren einmal täglich eine Weichkapsel. Das Fertigpräparat ist nicht verschreibungspflichtig und gut verträglich.

Hinweis:
In seltenen Fällen wurden Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Aufstoßen beobachtet. Gegenanzeigen und Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt.
Bei Vorliegen einer Überempfindlichkeit gegen einen der enthaltenen Inhaltsstoffe darf das Präparat nicht eingenommen werden.

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Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte im «Forum-Naturheilkunde» keinen Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung durch eine professionelle Fachkraft darstellen. Suchen Sie im Bedarfsfall immer einen Arzt oder Heilpraktiker auf. Auch bei der Anwendung von Arzneimitteln sollten Sie in jedem Fall die Packungsbeilage des Herstellers genau durchlesen und beachten.

Weiterführende Literatur!

Margrit Enz entführt in die duftende Welt des Lavendels und der malerischen Provence. Die erfahrene Aromaexpertin beschreibt die unterschiedlichen Lavendelsorten, informiert über die vielfältigen Heilwirkungen der ätherischen Lavendelöle und gibt praktische Tipps und Beispiele für die Anwendung. Alfred Enz begleitet diese Duftreise mit stimmungsvollen Aquarellen und Zeichnungen. Die Autoren: Margrit Enz, Dipl.-Krankenschwester und Aromaexpertin, gab viele Jahren ihr Wissen über ätherische Öle in Seminaren weiter. Mit ihrem Mann, dem Maler und Kunstlehrer Alfred Enz, unternahm sie viele Reisen durch Frankreich. Die Autoren leben in der Nähe von Zürich.

Lavendel
Portrait einer außergewöhnlichen Heilpflanze
von Margrit Enz

Gebundene Ausgabe: 48 Seiten
Verlag: Joy-Verlag

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«Bei der Suche nach dem richtigen pflanzlichen Arzneimittel sollten sich Verbraucher nicht alleine nach der Heilpflanze orientieren, aus der es hergestellt wurde», betont Prof. Dr. Theo Dingermann, Frankfurt. «Denn die einzelnen Produkte unterscheiden sich zum Teil dramatisch.» Das Lavendelöl ist ein gutes Beispiel dafür.