Schafgarbe: Heilpflanze Achillea millefolium L.

Schafgarbe - Göttin der Schönheit

Schafgarbe ist vielseitig verwendbar. Die Pflanze entfaltet ihre Wirkung bei Menstruations- und Verdauungsbeschwerden, sie hat blutstillende und wundfördernde Eigenschaften. Bereits Dioskurides bezeichnete die Schafgarbe als «Tausendblättriges Soldatenkraut», weil sie wegen der blutstillenden Wirkung bei Kriegern zur Wundheilung eingesetzt wurde. Auch Hildegard von Bingen erwähnt die Schafgarbe als hervorragendes Mittel bei äußerlichen und innerlichen Wunden. In früheren Zeiten gaben die Menschen ihr den Namen «Göttin der Schönheit», wegen ihrer filigranen Blätter und wurde sie auch als «Augenbraue der Venus» genannt.

Namen aus dem Volksmund

Bauchwehkraut, Zimmermannskraut, Tausendblättriges Soldatenkraut, Tausendblattkraut, Herrgottsrückenkraut, Blutstillkraut, Jungfrauenkraut, St.-Barbara-Kraut, St.-Margarethen-Kraut, Frauendank, Wundheiler, Raingarbe, Heil aller Welt, Heil aller Schäden.

Botanik, Anbau und Ernte

Schafgarbe (Achillea millefolium L.) zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceen). Sie ist über die nördliche Halbkugel verbreitet. Im Gebirge ist sie noch bis zu einer Höhe von etwa 3000 m in steinigen Tälern anzutreffen. Die ausdauerende, mehrjährige Pflanze bildet aus einem kriechenden Rhizom mit vielen Ausläurfern eine Blattrosette, aus der lanzettlich-spitze gefiederte Blätter hervorgehen. Ihre zahlreichen aufrechten bis zu 80 cm hohen Stängel, aus denen sich am Ende mehrere Blütenschirme bilden, sind behaart. Sie bestehen aus einzelnen, weiß bis rosafarbenen und gelben Blütenkörbchen die von Juni bis September blühen. Die Goldgarbe (Achillea filipendulina) oder gelbe Schafgarbe genannt, kommt als Heilpflanze hierzulande nicht zum Einsatz. Die hübschen Blütenkörbchen der Achillea millefolium sind etwa 3 mm breit und 5 mm lang. Schafgarbe bevorzugt sonnig trockene Standorte, sie ist extrem widerstandfähig gegen Hitze und Trockenheit. Auf nassen oder stark gedüngte Böden gedeiht die Pflanze nicht. Zu medizinischen Zwecken wird das blühende Kraut geerntet. Der geeignete Zeitpunkt hierfür sind die Monate Juni bis September. Die Blüten werden mit der Schere abgeschnitten und an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet. Anschließend können sie in einer Keramikdose aufbewahrt werden oder man verarbeitet sie zu einer Tinktur. Dazu setzt man das getrocknete Kraut in einem Verhältnis von 1:5 in Kornbrand oder Wodka an, stellt das Gemisch zwei Wochen an einem warmen Ort und seiht dann ab. Es können für alle Beschwerden täglich 10 Tropfen eingenommen werden.

Inhaltsstoffe und Wirkungen

Schafgarbe enthält ätherische Öle wie Cineol, Pinen, Kampfer, Eugenol, Thujon, Limonen, Sesquiterpene, Caryophyllen und Chamazulen, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide und Kieselsäure. Die ätherischen Öle wirken krampflösend, gallefördernd, entzündungshemmend und blähungstreibend. Innerlich eingenommen entfaltet sie ihre positiven Eigenschaften bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Menstruationsbeschwerden sowie bei Krampfadern. Äußerlich wird sie zur Wundbehandlung eingesetzt. Wissenschaftlich anerkannt ist Schafgarbe bei krampfartigen Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit.

Schafgarbe in der Frauenheilkunde

Die ätherischen Öle der Schafgarbe haben zusammen mit den Gerb- und Bitterstoffen entzündungshemmende und entkrampfende Effekte. Diese Eigenschaften wirken sich besonders auf den Uterus (Gebärmutter) sowie auf die Rückenmuskulatur aus. Aus genannten Gründen hat die Schafgarbe harmonisierende Eigenschaften, die sich bei ungenügendem Menstruationsfluss positiv bemerkbar machen. Zudem stärkt die enthaltene Kieselsäure die Harnblase, die bei Frauen oft zu Entzündungen neigt. Ferner fördert sie den Schlaf und trägt zur allgemeinen Entspannung bei. In der Naturheilkunde für Frauen ist die Schafgarbe ein nützliches Mittel gegen die schmerzhaften Menstruationsbeschwerden. Selbst bei Myomen, die die Blutungen verstärken, wirkt sie unterstützend und hemmend auf das Myomwachstum ein. Auch während der Schwangerschaft kann sie bedenkenlos angewendet werden, wenn eine Neigung zu Krampfadern und Hämorrhoiden besteht.

Darreichungsformen, Nebenwirkungen und Dosis beim Tee

  • Tee, Teemischungen, Fertigpräparate, Salben, Tinkturen, Frischpflanzenpresssäfte u. ä.
  • Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler sollte sie nicht zur Anwendung kommen. Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt. Bei Einnahme in Form eines Tees sollte die Tagesdosis von 4,5 g nicht überschritten werden. Menschen mit empfindlicher Haut sollten beim Sammeln der Pflanze vorsichtig sein, da die Schafgarbe beim Pflücken eine leichte Hautentzündung, die sogenannte Wiesendermatitis, auslösen kann.


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Schafgarbe in der griechischen Mythologie

Nach der griechischen Mythologie soll Achilles, ein Schüler des heilkundigen Zentauren Chiron, einem Doppelwesen zwischen Pferd und Mensch, von diesem bei Verletzungen mit Achillea millefolium behandelt worden sein. 

Der Botaniker Carl von Linné nannte die Schafgarbe mit ihren Gattungsnamen «Achillea», benannt nach Achilleus (Achilles), dem Held aus dem trojanischen Krieg.

Laut Legende wurde Achilles vom schönen Paris mit einem vergifteten Pfeil getroffen und verletzt. Daraufhin soll Chiron ihm die Schafgarbe als Wundmittel in Form von äußerlichen Auflagen verabreicht haben.


Schafgarben-Rezepturen und Produkte


Schafgarbentee

Schafgarbe («garwe» - Gesundmacher) regt den Appetit an, fördert den Gallenfluss, wirkt gegen Menstruations- und Bauchkrämpfe. Außerdem hat das Kraut entzündungshemmende Eigenschaften. Auch bei Magenschwäche, Durchfall, Blasenbeschwerden und Krampfadern erweist es sich als äußerst nützlich.
Teezubereitung:
Einen TL der Droge mit 150 ml heissem Wasser übergießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen und abseihen. Dreimal täglich eine Tasse frisch zubereiteten Tee in kleinen Schlucken einnehmen.
Anwendungsbeschränkungen und Nebenwirkungen:
Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler darf Schafgarbe nicht angewendet werden.
Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt. Bei zu häufigem Gebrauch erhöht sich die Lichtempfindlichkeit der Haut.
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Schafgarbentee zur äußeren Anwendung

Die äußere Anwendung mit Schafgarbe für die Haut in Form von Umschlägen oder Kompressen wirkt entzündungshemmend und kräftigend. Vor allem bei fetter unreiner Haut sind Gesichtsdampfbäder das Mittel der Wahl. Die Schafgarbe entfaltet hierbei ihre keimhemmenden Effekte. Auch bei Couperose (anlagebedingte Gefäßerweiterung im Bereich des Gesichts) werden die kleinen Äderchen gestärkt, wenn Sie hierfür eine Teeauflage anfertigen. Zudem helfen Umschläge bei Krampfadern. Hierfür nehmen Sie einen Teelöffel der Droge und überbrühen ihn mit 150 ml heissem Wasser, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen und abgießen.
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Teemischung gegen Menstruationsbeschwerden

Eine Teemischung aus Schafgarbe, Frauenmantel, Hirtentäschelkraut, Kamillenblüten und Melissenblättern kann bei schmerzhafter Periode eingenommen werden. Schafgarbe wirkt entkrampfend, Frauenmantel reguliert das hormonelle Gleichgewicht und hat ebenfalls krampflösende Effekte. Auch das Hirtentäschelkraut verbessert den Menstruationsschmerz. Kamillenblüten tragen dazu bei, die Krämpfe zu lindern. Ferner sorgen Melissenblätter für innere Ausgeglichenheit und wirken abschirmend gegenüber Stress.
Und so gehts:
Für diesen Tee werden jeweils zwanzig Gramm Schafgarbe (Millefolii flos), Frauenmantelkraut (Alchemillae herba), Hirtentäschelkraut, (Bursae pastoris herba), Kamillenblüten (Matricariae flos) und Melissenblätter (Melissae folium) benötigt. Von dieser Mischung einen Teelöffel mit heissem Wasser übergiessen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse Tee trinken. Die Einnahme beginnt bereits zwei Tage vor der Menstruation und endet eine Woche nach der Regelblutung.
Nebenwirkungen:
Bei bestimmungsgemässem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Schafgarbensaft Schoeneberger

Den Schafgarbensaft von Schoenenberger ist ein Mittel bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsstörungen sowie bei Appetitmangel. Zudem ist der Saft gefäßstärkend. Naturheilkundler empfehlen ihn bei zu hohem Blutdruck unterstützend mit einzusetzen.
Einnahmeempfehlung:
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren nehmen 3 mal täglich 5ml mit etwas Flüssigkeit oder Tee ein. Vor Gebrauch gut schütteln.
Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen:
Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Ohne ärztlichen Rat sollten Sie jedoch das Arzneimittel nicht länger als eine Woche einnehmen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe oder wenn Sie unter einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür sowie unter Gallenwegsverschluss leiden, dürfen Sie das Medikament nicht einnehmen. Auch Schwangere und Stillende sollten auf die Einnahme verzichten. Bei bekannter Allergie gegen Korbblütler sollte der Saft nicht eingenommen werden.
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Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte im «Forum-Naturheilkunde» keinen Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung durch eine professionelle Fachkraft darstellen. Suchen Sie im Bedarfsfall immer einen Arzt oder Heilpraktiker auf. Auch bei der Anwendung von Arzneimitteln sollten Sie in jedem Fall die Packungsbeilage des Herstellers genau durchlesen und beachten.

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