Zur "Blume des Jahres" in die Lüneburger Heide. Radwandern in der Heideregion Uelzen.

Die Lüneburger Heide rund um die Hansestadt Uelzen zählt zu den beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands.

Besonders im Spätsommer, wenn sich das kräftige Lila von vielen Millionen Heideblüten mit dem satten Grün der Wacholderbüsche und dem silbrigen Weiß der Birkenstämme mischt, versprüht die Landschaft einen ganz besonderen Reiz. Die schützenswerte Besenheide wurde in diesem Jahr sogar zur Blume des Jahres gekürt. Sie ist der Star auf einigen von insgesamt 36 Rundtouren in der vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zertifizierten Radreiseregion Uelzen. Bis zu elf Sternradtouren lassen sich ohne Hotelwechsel von jedem größeren Ort fahren, darüber hinaus lädt das umfangreiche, gut beschilderte Streckennetz zu abwechslungsreichen Entdeckungen ein.

Rundtouren ohne starke Steigungen

Zu den blütenreichsten Schauplätzen der Blume des Jahres führt beispielsweise die "Heideblütentour", mit 67 Kilometern eine der längeren Runden: Ab Suderburg radeln die Aktivurlauber durch urwüchsige Wälder und Moore zur Ellerndorfer Wacholderheide und können unterwegs auch dem lohnenswerten Museumsdorf Hösseringen einen Besuch abstatten. Familientaugliche 25 Kilometer umfassen dagegen die Rundtouren "Heide und mehr" ab Bad Bevensen oder die "Ellerndorfer Heidetour" ab Ebstorf. Starke Steigungen sind in der weitgehend flachen Heidelandschaft selten. Bei der Routenauswahl helfen eine kostenlose Radkarte und das Internetportal unter www.radregion-uelzen.de, auf dem auch GPS-Daten heruntergeladen werden können.

Das grüne Band an der einstigen Grenze

Für Naturliebhaber lohnt es sich zu jeder Jahreszeit, die Region in der südöstlichen Lüneburger Heide auf dem Fahrrad zu durchstreifen. Denn in dem dünn besiedelten Landstrich sind viele seltene Pflanzen und Tiere heimisch, die sich gerade außerhalb der Hauptreisezeiten zeigen. Zwischen tausendjährigen Dörfern, ausgedehnten Wäldern und Auenlandschaften gibt es wenig Autoverkehr. Die stille Abgeschiedenheit verdankt die Gegend ihrer Geschichte, denn hier verlief einst die deutsch-deutsche Grenze. Ein Teil des früheren Grenzverlaufs lässt sich heute als grünes Band auf der 36 Kilometer langen Rundtour "Technik und Handwerk" zwischen dem Kurort Bad Bodenteich und dem Handwerksmuseum in Suhlendorf erleben. In der Burg Bodenteich empfiehlt sich auch ein Besuch des Museums "Deutsche Einheit" mit einem Originalstück des Sperrzauns samt nachgebildeter Selbstschussanlage, zahlreichen Fundstücken, Fotografien und Filmen.

Die Blume des Jahres

Die Besenheide wurde von der Loki Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres 2019 gekürt, um für den Schutz der Artenvielfalt zu werben. In der Heideregion Uelzen wächst die lila blühende Pracht auf beeindruckend großen Flächen, aber auch an Waldrändern, in Sandgruben und Hochmooren, auf älteren Brachen und selbst an Straßenrändern. Ein kostenloser Übersichtsplan mit den schönsten Heide-Schauplätzen ist unter www.heideregion-uelzen.de zu finden. Für Naturfreunde und entdeckungslustige Familien ist auch die Mitmach-Aktion zur Blume der Jahres interessant: Im Internet unter www.t1p.de/04ez oder unterwegs per App kann man eintragen, wo weitere Standorte der Besenheide gefunden wurden.

Text: djd deutsche journalisten dienste GmbH - 05/2019

Weiterführende Literatur!

Grasende Heidschnucken in einem lila Farbenmeer - nur zwei Gründe, warum die Lüneburger Heide eine der schönsten Regionen Deutschlands ist. Dichte Wälder und malerische Flüsse gehören ebenso dazu, wie geschichtsträchtige Orte, die nachdenklich stimmen, und pittoreske Städte, die einst zu den einflussreichsten des Landes gehörten. Die ganze Welt in einer Kirche erleben, auf einer ausgedienten Panzerwaschanlage Tretboot fahren oder in den Gärten anderer Leute die Seele baumeln lassen. All das und viel mehr sind 111 Gründe, sich in die Heideregion zu verlieben.

111 Orte in der Lüneburger Heide,
die man gesehen haben muss
von Alexandra Schlennstedt u. Jobst Schlennstedt

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Emons Verlag