Pfingsten ist die Zusage Gottes

Am fünfzigsten Tag nach Ostern kam der Heilige Geist auf die Erde. Zahlreiche Menschen versammelten sich zu diesem Ereignis in Jerusalem. Gleichzeitig gilt das christliches Fest auch als Gründungstag der Kirche.

«Pfingsten macht keine gute Figur neben Weihnachten und Ostern. Zu diesem Fest gibt es keine Geschenke, erzählen manche Kinder, wenn sie nach der Bedeutung von Pfingsten gefragt werden», schilderte einst der achte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Johannes Rau (* 16. Januar 1931 in Wuppertal; † 27. Januar 2006 in Berlin). Dennoch war für Johannes Rau das Pfingstfest etwas ganz Besonders: «Pfingsten ist die Zusage Gottes: Ich bin bei Euch. Ein Leben mit mir ist möglich. Ich bin im Alltag da - noch mehr als der Vater im Himmel und der Sohn am Kreuz». Das Fest ist ein Sinnbild dafür, dass alle Menschen trotz unterschiedlicher Sprachen sich miteinander verstehen und gemeinsam in Frieden leben können.

Vom Heiligen Geist erfüllt

An Pfingsten endet - fünfzig Tage nach der Auferstehung Jesu Christi - die Osterzeit. Das Wort «Pfingsten» stammt von dem griechischen Begriff «pentekóste», was auf deutsch «der fünfzigste Tag» bedeutet. Diese Zeitspanne geht auf das jüdische Wochenfest «Schawuot» zurück, welches ebenfalls fünzig Tage nach Ostern beziehungsweise dem Pessah-Fest der Juden stattfindet. Laut der Apostelgeschichte des Neuen Testamentes kam nach Beendigung der Osterzeit der «Heilige Geist», den Jesus angekündigt hatte, auf die Erde. Dieser erschien den Aposteln in Jerusalem in Gestalt mächtiger Feuerzungen.

Und so heißt es in der Apostelgeschichte: «Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Wind daherfährt, und erfüllte das ganze Haus in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten und auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab». Danach verkündeten die Apostel den neuen christlichen Glauben in der ganzen Welt und erzählten von Jesus und seinen Taten.

Pfingsten gilt somit als das höchste christliche Fest, das zugleich auch als Gründungstag der Kirche verstanden wird. Auch die Taufe ist eng mit dem Pfingstfest verbunden, weil auch hier der Heilige Geist auf die Menschen herab gerufen wird. Bis heute feiern die Christen an Pfingsten gemeinsam den Gottesdienst, in vielen Regionen ist es üblich, die Pfingst-Andacht im Freien abzuhalten, wodurch dem Fest auch der Charakter von Frühling und Sommer verliehen wird.

Literatur!

Das Pfingstwunder - Der Heilige Geist - Mit Kindern Gott entdecken
Mit Natur gestalten - Mit Figuren erzählen
von Helgard Jamal

Gebundene Ausgabe: 95 Seiten
Verlag: Eb-Verlag

Aus dem Inhaltsverzeichnis!
I. Das Pfingstwunder – Der Heilige Geist
Bilderbuch | Begriffserläuterungen
II. Grundlagen der Religionen
Gemeinschaftserfahrungen im Judentum
Pfingsten: Das Fest des Geistes, der Gemeinschaft stiftet
Gemeinschaftserfahrungen im Islam
III. Grundlagen und Umsetzung der religionspädagogischen Einheit
»Das Pfingstwunder – Der Heilige Geist« in der Altersstufe der drei bis sechsjährigen Kinder »Biblische Bodenbildgestaltung« im Elementarbereich
IV. Reflexion und Dokumentation der Praxis
»Das Pfingstwunder – Der Heilige Geist«
Die Pfingstgeschichte als Kindergartenprojekt – Bilddokumentation der Kindergartenprojekte

                                 

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