Zyklusstörungen: Keuschlamm-Extrakt effektiv und gut verträglich

Seit in einer großen Studie (WHI) die Risiken der Hormontherapie dokumentiert wurden, bevorzugen viele Frauen bei der Behandlung ihrer gynäkologischen Beschwerden pflanzliche Arzneimittel. Für Extrakte aus Keuschlamm (Vitex agnus castus) gibt es eine Reihe Untersuchungen, die ihre Wirksamkeit beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) belegen. Kürzlich hat eine Praxisstudie in 43 Schweizer Arztpraxen gezeigt, dass sich das Phytopharmakon im Alltag auch bei der Behandlung von Zyklusstörungen bewährt.

Etwa 20 Prozent aller Frauen leiden unter Zyklusstörungen, was vor allem bei der Erfüllung eines Schwangerschaftswunsches sehr erschwerend sein kann. An der Schweizer nichtinterventionellen Beochtungsstudie nahmen deshalb 211 Frauen mit Zyklusstörungen im Durchschnittsalter von 35,3 Jahren teil, von denen 53 zusätzlich über einen unerfüllten Kinderwunsch berichteten. Alle erhielten über drei aufeinanderfolgende Menstruationszyklen täglich 20 Milligramm des Keuschlamm-Extrakts Ze 440. Die ärztlichen Dokumentationen erfolgten zu Beginn der Behandlung und nach dem dritten Zyklus.

Der Anteil der Teilnehmerinnen, bei denen die Therapie mit dem pflanzlichen Arzneimittel zu einer Beschwerdefreiheit oder zu Verbesserung der Symptome geführt hat, lag zwischen 79 und 85 Prozent, berichteten die Autoren der Studie Eltbogen, Litschgi, Gasser, Flüeli, Nebel und Zahner (J Gynäkol Endokrinol 2015; 25(2)):

  • Eine Polymenorrhö (zu häufige Blutungen) war bei 16 Prozent der Patientinnen vollständig abgeklungen und hatte sich bei 64 Prozent verbessert.
  • Oligomenorrhö (zu seltene Blutungen) wurde bei 38 Prozent der Betroffenen erfolgreich behandelt und hatte sich bei 48 Prozent gebessert.
  • Das Symptom einer ausbleibenden Regelblutung (Amenorrhö) klang bei 60 Prozent der Patientinnen vollständig ab und hat sich bei 25 Prozent gebessert.
  • Bei Patientinnen, die vor Beginn der Studie über Zwischenblutungen, Ovulationsblutungen oder zu starken Blutungen (Hypermenorrhö) geklagt hatten, lagen die Anteile von Beschwerdefreiheit oder Verbesserungen in einer vergleichbaren Größenordnung.

Besonders bemerkenswert war aber die Tatsache, dass von den 53 Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch im Laufe der dreimonatigen Behandlung 12 (23 Prozent) schwanger wurden.

Weitere Informationen zu Phytotherapie finden Sie unter www.phytotherapie-komitee.de
KFN 09/2015 – 07.09.2015


Mönchspfeffer für die Zeit vor den Tagen


Mönchspfeffer (Vitex agnus castus), auch Keuschlamm oder Keubaum genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Strauch ist vom Mittelmeergebiet bis Westasien verbreitet. Aber auch in botanischen Gärten ist die Pflanze anzutreffen. Der Strauch mit seinen blauvioletten Blütenähren bevorzugt einen feuchten Standort und ist meist an Flüssen in Auwäldern zu finden. Er bildet dunkelbraune bis schwarze pfefferkorngroße Steinfrüchte aus, die im Herbst geerntet werden. Für arzneiliche Zwecke nutzt man die reifen, getrockneten Früchte. Die Komission E und ESCOP empfehlen die Anwendung der Früchte bei Prämenstruellem Syndrom, Zyklusstörungen und Spannungsgefühl in den Brüsten.

Einige Tage vor der Menstruation fühlen sich viele Frauen unwohl, reizbar und durch Wassereinlagerungen in Bauch und Beinen wie aufgeschemmt. Auch Beschwerden wie Schnmierblutungen, Brustspannen, Kopfschmerzen, Migräne, depressive Verstimmungszustände zählen zum prämenstruellen Syndrom. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Dennoch gibt es viele Faktoren, die zum PMS beitragen. Ein wesentliches Kriterium für das Syndrom, so vermutet man, sind die zyklischen hormonellen Veränderungen, weil die Beschwerden während der Schwangerschaft und Menopause verschwinden. Zudem können Stress, ungünstige Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Bewegung die Symptome beim Prämenstruellen Syndrom verstärken. Das PMS beginnt kurze Zeit vor der Menses und die Beschwerden bessern sich in der Regel nach dem Eintreten der Blutung.

Als Hauptursache des PMS gilt das Ungleichgewicht der Geschlechtshormone von Östrogen und Progesteron. Etwa in der Mitte des Monatszyklus findet der Eisprung statt. Danach kommt es zu einer Steigerung des Progesteronspiegels und der Östrogenspiegel nimmt ab. Zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Prolaktin. Dieses Hormon wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und wirkt unmittelbar auf die Brust, es führt zum anschwellen der Brustdrüsen. Mittlerweile wurde in vielen Studien bestätigt, dass Mönchspfeffer die Ausschüttung von Prolaktin auf natürliche Weise harmonisiert.


Agnolyt® Madaus


Agnolyt® kann bei weiblichen Zyklusstörungen eingenommen werden. Auf natürlicher Basis wirkt das pflanzliche Mittel als Hormonregualtor. Bei unregelmäßigen Blutungen, Spannungsgefühlen in den Brüsten sowie bei Prämenstruellem Syndrom (PMS) kann das Präparat zur Anwendung kommen. Dennoch sollte vor Einnahme des Arzneimittels eine Untersuchung durch einen Arzt erfolgen.

Anwendungsgebiete:
- Regulation und Stabilisierung des weiblichen Zyklus
- Verbesserung von PMS-Symptomen
- bei Störungen der Regelblutung
- bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten

Vor der Behandlung mit diesem Arzneimittel sollte eine Untersuchung durch Ihren Arzt erfolgen. Packungsbeilage beachten!

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen:
Gelegentlich kann es zu Hautjucken oder Hautausschlägen kommen. Während Schwangerschaft und Stillzeit darf Mönchspfeffer nicht eingenommen werden.

Mehr Infos zu «Agnolyt®» finden Sie auf der Homepage der Online-Apotheke:  >> online bestellen

Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte im «Forum-Naturheilkunde» keinen Ersatz für eine medizinische Beratung und Behandlung durch eine professionelle Fachkraft darstellen. Suchen Sie im Bedarfsfall immer einen Arzt auf. Auch bei der Anwendung von Arzneimitteln sollten Sie in jedem Fall die Packungsbeilage des Herstellers genau durchlesen und beachten.

Weiterführende Literatur!

Übersichtliches Nachschlagewerk der wichtigsten Frauenheilpflanzen und deren Anwendungsmöglichkeiten, mit vielen Fotos, Selbsttherapie aus der Natur für gesundheitsbewusste Frauen. Heide Fischer beschreibt die wichtigsten Heilpflanzen der Frauen: ihre Botanik, ihre mythologische Bedeutung, die Verwendung in der Volksmedizin und modernen Pflanzenheilkunde und vor allem ihre spezielle Heilkraft bei Frauenbeschwerden. So enthält z. B. Hopfen Östrogen, Beifuß stärkt die Beckenkraft, Gänseblümchen richten Verzagte auf. Die Anwendung der Pflanzen als Tee, Tinktur, Salbe, Auflage, Räucherung, Dampfbad oder Wickel wird genau erklärt. Ein Glossar ermöglicht das schnelle Finden von Beschwerden und Heilpflanzen. Selbsttherapie mit heilenden Pflanzen für gesundheitsbewusste Frauen. • Die 35 wichtigsten Frauenpflanzen. • Hilfe bei Menstruationsbeschwerden, Schwangerschaftsübelkeit, schwachem Bindegewebe und vielen anderen Frauenleiden. • Anwendung als Tee, Salbe, Räucherung, Dampfbad oder Wickel. Erklärung der Botanik, der mythologischen Bedeutung und der speziellen Heilkraft der einzelnen Pflanzen.

Frauenheilpflanzen
Wirkungen, Hausmittel und praktische Selbsthilfetipps
von Heide Fischer

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Nymphenburger

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