Blasenschwäche: Yoga zur Stärkung des Beckenbodens

Blasenschwäche, also der ungewollte Verlust von Urin bei ruckartigen Bewegungen, Lachen oder Husten, ist weit verbreitet. Die Ursachen sind ganz unterschiedlich.

So können verschiedene Krankheiten der Auslöser sein. Häufig sind aber vor allem Frauen nach der Schwangerschaft und ältere Menschen betroffen, da ihr Beckenboden geschwächt ist. Yoga kann helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken.

Symptome lindern

Wer von Blasenschwäche betroffen ist, kann mit unterschiedlichen Mitteln versuchen, die Symptome zu lindern. So hilft es, viel zu trinken, um die Nieren zu unterstützen und Harninfekten vorzubeugen. Empfehlenswert sind mindestens zwei Liter Wasser am Tag. Alkoholhaltige Getränke, Kaffee und Tee sollten hingegen vermieden werden, da sie harntreibend wirken. Das gilt auch für einige entwässernd wirkende Lebensmittel. Das bedeutet aber nicht, dass diese gar nicht mehr auf den Teller kommen sollten, denn schließlich enthalten viele dieser Nahrungsmittel auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings sollten Betroffene darauf achten, harntreibende Lebensmittel in Maßen zu sich zu nehmen.

Es gibt aber auch Lebensmittel, die einen positiven Einfluss haben. So wirkt zum Beispiel die Artischocke, die zu den wichtigsten Arzneipflanzen zählt, unterstützend bei Blasenschwäche. Weiterhin spielt die Stressbelastung eine große Rolle: Ist man im Alltag vielen Stressfaktoren ausgesetzt, kann das die Symptome einer Blasenschwäche zusätzlich fördern. Daher ist es wichtig, den Stress zu reduzieren und regelmäßig Entspannungspausen einzulegen – zum Beispiel mit einer kleinen Meditation oder autogenem Training.

Beckenboden trainieren

Je nachdem, was Blasenschwäche verursacht, ist es zudem hilfreich, die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren. Der Beckenboden besteht aus drei Schichten Muskulatur und ist für zahlreiche Aufgaben im Körper zuständig. So hält er unter anderem sämtliche Organe im Körper zusammen, verschließt die Harnröhre und entspannt sie, wenn die Toilette aufgesucht wird. Ist die Beckenbodenmuskulatur geschwächt, kann es passieren, dass die Muskulatur nicht ausreichend angespannt wird und somit ungewollt ein Tröpfchen in den Slip geht. Mithilfe von regelmäßigem Training kann man die Beckenbodenmuskulatur trainieren und somit einer schwachen Blase vorbeugen beziehungsweise die Symptome lindern.

Der Beckenboden und Yoga

Yoga eignet sich unter anderem hervorragend zum Trainieren des Beckenbodens, auch wenn man bereits von Blasenschwäche betroffen ist. Denn die Übungen sind sanft und belasten die Beckenbodenmuskulatur nicht zusätzlich. Der Beckenboden spielt im Yoga eine wichtige Rolle, da er als das „Tor zu inneren Mitte“ gilt und darum bereits in Anfängerübungen integriert wird. Von Beginn an ist der bewusste Einsatz des Beckenbodens ein wichtiger Schlüssel für alle Yogis. Bevor es an Übungen geht, in denen die Muskulatur differenziert an- und entspannt wird, wird zunächst die Bewusstwerdung des Beckenbodens gelernt. Yoga-Übungen für den Beckenboden findet man zum Beispiel hier.

Weiterführende Literatur!

Die meisten Frauen wissen ja, dass sie etwas für ihren Beckenboden tun sollten. Aber regelmäßig Übungen machen, dazu können sich die wenigsten durchringen. Dieses Buch bietet eine Alternative, indem es Ihnen zeigt, wie Sie den Beckenboden im Alltag oder Sport intensiv als Bewegungszentrum Ihres Körpers einsetzen können. Das stärkt nicht nur den Beckenboden, sondern schützt auch den Rücken und vermittelt zudem ein vitalisierendes Gefühl von Dynamik und Kraft. Im Theorieteil wird die zentrale Bedeutung des Beckenbodens für die Koordination des Körpers erläutert. Im Praxisteil
werden zunächst einige grundlegende Übungen und Bewegungsprinzipien vermittelt, um die Wahrnehmung zu schulen. Dann geht es mit vielen praktischen Beispielen um die Anwendung dieser Prinzipien im Alltag - beim Sitzen, Stehen, Gehen und bei körperlichen Arbeiten.

Beckenboden:
Wie Sie den Alltag zum Training nutzen
von Irene Lang-Reeves

Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: Nikol