Wildpilze: Kulinarisches aus dem Wald

Wildpilze bringen mit ihrem unverwechselbaren, herrlichen Aroma viel Geschmack in die bunte herbstliche Küche. Pilze duften nach frischen Wiesen und erdigem Waldboden und schmecken lecker. Ob Steinpilze, Champignons, Pifferlinge, Krause Glucke,  Herbsttrompeten oder Maronen, sie alle verleihen der Küche eine besondere Note.

Pilze sammeln in der Morgenstille des Waldes ist nicht nur eine Sammelleidenschaft, sondern bringt auch Entspannung. Dennoch gilt als erstes und oberstes Gebot  eines jeden Sammlers, niemals Pilze mitzunehmen und zu essen, die man nicht mit absoluter Sicherheit kennt. Viele Pilzsucher beschränken sich in der Regel auf etwa vier bis fünf ihnen gut bekannte Pilzarten. Wer seine Kenntnisse erweitern möchte, sollte sich jedoch mit einem erfahrenen Sammler auf den Weg machen und sich so sein Wissen aneignen. Die Saison der begehrten Herbstdelikatesse beginnt etwa ab Mitte August und dauert in der Regel bis Ende Oktober. Pilze verderben schnell und sollten daher möglichst frisch zubereitet werden. Am besten kommen sie zur Geltung, wenn sie direkt nach dem Sammeln frisch gebraten in der Pfanne mit etwas Butter und frischem Brot verzehrt werden. Im frischen Zustand lassen sich Wildpilze leicht putzen. Hierzu wird am Pilzfuß eine dünne Scheibe abgeschnitten, die restliche anhaftende Erde kann mit einem Tuch oder einer Bürste entfernt werden. Generell sollten Pilze nur gewaschen werden, wenn es unbedingt nötig ist, dazu sollte man sie in einem Sieb lediglich mit Wasser abbrausen. Pilze werden nicht umsonst «Schwammerl» genannt, denn sie saugen Wasser auf wie ein Schwamm.

Gesundheitlicher Wert

Neben viel pflanzlichem Eiweiß enthalten Pilze auch Vitamine und verschiedene Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Eisen und Magnesium. Ihr Nährwertgehalt gleicht in etwa dem von Gemüse und sie besitzen einen niedrigen Fettanteil. Pilze regen zudem den Appetit an. Allerdings sind Sie etwas schwer verdaulich, da ihre Zellwände neben Zellulose relativ viel unverdauliches Chitin enthalten. Daher sollten die Portionen nicht allzu groß ausfallen. Vor allem am Abend kann eine zu üppige Portion eine schlaflose Nacht bereiten. Manche Pilzarten, wie beispielsweise die dottergelben Pfifferlinge, werden von Menschen mit empfindlichem Magen von Haus aus schlecht vertragen. Generell aber gilt, daß Wildpilze als Naturprodukte in der buntesten Zeit des Jahres den täglichen Speiseplan auf gesunde Weise abwechslungsreich gestalten helfen. Lassen Sie sich von unserer Herbstküche mit schmackhaften vegetarischen Gerichten überraschen.

Pikante Pilzgerichte!

Herbsttrompeten-Paste

  • 300 g Herbsttrompeten
  • 2 Zwiebeln
  • 60 g Butter
  • 2 EL Sahne
  • Salz
  • Pfeffer

Herbsttrompeten putzen, reinigen und zerkleinern. Die Zwiebeln schälen, feinhacken und in 30 Gramm erhitzter Butter glasig dünsten. Pilze dazugeben und kurz anbraten. Danach werden die Herbsttrompeten und die Zwiebeln im Mixer püriert. Restliche Butter erhitzen, die Pilzmasse dazugeben und einkochen. Im Anschluß daran die Sahne dazugießen und einkochen lassen. Mit Meersalz und Pfeffer abschmecken. Dieser Aufstrich schmeckt gut auf geröstetem Vollkornbrot.

Pikante Wildpilzsuppe

  • 1000 g verschiedene Waldpilze
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 Zwiebeln
  • 2 EL Tomatenmark
  • 800 ml Gemüsebrühe
  • 100 g Parmesan
  • Meersalz und Pfeffer
  • Petersilie fein gehackt

Pilze putzen, reinigen und in dünne Streifen schneiden. Knoblauch und Zwiebeln schälen, fein hacken und im erhitzten Olivenöl glasig dünsten. Tomatenmark zugeben und etwa 1 Minute lang mitdünsten. Die Gemüsebrühe hinzugeben und aufkochen, Pilze dazugeben und etwa 25 Minuten köcheln lassen. Parmesankäse reiben und unterheben. Pilzsuppe mit Meersalz und Pfeffer abschmecken. Gehackte Petersilie auf den bereits angerichteten Suppentellern darüberstreuen und servieren.

Steinpilze in Sahnesoße

  • 600 g Steinpilze
  • 2 Zwiebeln fein gehackt
  • 60 g Butter
  • Meersalz und Pfeffer
  • 2 EL Weizenvollkornmehl
  • 125 ml Wasser-Sahne-Gemisch
  • etwas geriebene Muskatnuss
  • 200 ml Sahne
  • 1 Bund Petersilie

Pilze putzen, bürsten und zerkleinern. Zwiebeln in Butter glasig dünsten, die Pilze dazugeben und so lange braten, bis sämtliche Flüssigkeit eingekocht ist. Danach mit Meersalz und Pfeffer abschmecken. Für die Sahnesoße die restlichen 30 g der Butter schmelzen, das Vollkornmehl darin anschwitzen und mit dem Wasser-Sahne-Gemisch aufgießen. Danach Gewürze zugeben und abschmecken und die restliche Sahne unterrühren. Die Pilze zu der Soße geben.  Petersilie waschen, fein hacken und unterheben.

Risotto mit Pfifferlingen

  • 500 g Pfifferlinge
  • 2 Zwiebeln fein gehackt
  • 100 g Butter
  • 400 g Rundkornreis
  • 1200 ml Gemüsebrühe
  • 2 Knoblauchzehen
  • Meersalz, Pfeffer, Oregano
  • Petersilie frisch und fein gehackt
  • 100 g frisch geriebener Parmesan

Pilze putzen, säubern und in dünne Scheiben schneiden. Zwiebeln in Butter glasig dünsten, Pilze dazugeben und anbraten. Reis hinzufügen und kurz anrösten. Danach den fein gehackten Knoblauch vorsichtig unterrühren und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze etwa 30 Minuten garen. Danach mit Meersalz, Pfeffer und Oregano würzen, die Petersilie unter das Risotto mischen, den Parmesan darüber streuen und servieren.

Weiterführende Literatur!

Das ganze Jahr erfolgreich sammeln und frische Pilze genießen. Das einzige Bestimmungsbuch, das die Pilze nach den Monaten ordnet, in denen sie am häufigsten vorkommen. Monatsauftaktseiten mit Übersicht, welcher Pilz wo gefunden werden kann. Pro Monat: die wichtigsten Arten im Porträt mit Merkmalen, Standort und Speisewert. Helmut Grünert ist geprüfter Pilzsachverständiger und Referent der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. sowie 2. Vorsitzender des Vereins für Pilzkunde München e.V. Seit vielen Jahren geben er und seine Frau Renate ihr Wissen und ihre langjährigen Erfahrungen zum Themenkreis Pilze durch Vorträge, bei Exkursionen, in der Pilzberatung, durch Fernseh- und Radiosendungen und Bücher weiter.

Pilze sammeln das ganze Jahr
Die besten Speisepilze Monat für Monat
von Helmut Grünert und Renate Grünert

Broschiert: 96 Seiten
Verlag: BLV

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